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"Natürlich bin ich enttäuscht!"

Bei der Australien Rallye fiel die Titel-Entscheidung in der seriennahen Gruppe-N. Rallye-Magazin sprach nach der Veranstaltung 'down under' mit dem Vizeweltmeister Kristian Sohlberg.

Karajmit Singh aus Malaysia neuer Gruppe N-Weltmeister im Proton Pert.

[mw] Manfred Stohl dominierte mit seiner Co-Pilotin Ilka Petrasko die Gruppe-N in Australien und konnte einen souveränen Sieg einfahren. Doch mit der Titelentscheidung hatter der Österreicher nichts zu tun, dem aus Malaysia stammende Karajmit Singh reichte ein achter Platz zum Meistertitel. Viel Pech dagegen hatte der Finne Kristian Sohlberg, der zu den Geheimfavoriten auf den Titel gehörte. Rallye-Magazin hörte sich bei dem jungen Finnen nach der Australien Rallye um.

 

[b]Was denken Sie über das Saisonfinale in der Production Car WRC?[/b]

 

Wie man sich sicher vorstellen kann, bin ich und auch das gesamte Team enttäuscht. Vor diesem Lauf hatten wir nur zwei Punkte Rückstand auf Karajmit Singh und wir sind mit großen Erwartungen nach Australien gereist. Die Veranstaltung begann schon sehr schlecht für meinen Beifahrer Jakke Honkanen und für mich, da uns schon in der ersten Wertungsprüfungen technische Gebrechen am Fahrzeug ereilten. Der Mitsubishi war nur sehr schwer fahrbar, da die Probleme v.a. mit dem Differenzial zu tun hatten. In der sechsten Wertungsprüfung hatten wir dann noch einen merkwürdigen Reifenschaden, der uns eine weitere Minute gekostet hat. Am Abend haben wir dann das Differenzial beim Service austauschen lassen, doch leider war dies nicht so einfach und sehr zeitaufwendig. Die Folge war eine Strafzeit von einer Minute und 50 Sekunden.

 

[b]Nach so vielen Problemen am ersten Tag waren Sie sicherlich demoralisiert. Wie schätzten Sie da noch Ihre Chancen ein ?[/b]

 

Wir haben uns noch nicht aufgegeben, da ja noch zwei Etappen bevorstanden. Für den zweiten Tag hatten wir einen Plan ca. 0,6 Sekunden pro Kilometer schneller zu fahren, als unser Hauptgegner im Titelkampf. Es begann alles wie geplant und in vier Wertungsprüfungen konnten wir schon 45 Sekunden von unserem Rückstand aufholen. In der WP14 kam für uns das aus. Nach einer normalen Sprungkuppe kamen wir wohl so unglücklich auf, dass wir die Segel streichen mussten. In diesem Moment brach für mich die Welt zusammen, da wir uns somit Karajmit Singh geschlagen geben mussten.

 

[b]Sind Sie trotzdem mit der Saison und Ihrer Leistung zufrieden?[/b]

 

Wenn ich auf die Saison zurückblicke, dann kann ich mit dem erzielten Resultaten mehr als zufrieden sein. Doch es überwiegt die Enttäuschung, da wir so knapp am Titel in der Gruppe N-Weltmeisters gescheitert sind. Wir haben in diesem Jahr viel dazu gelernt und unser Speed hat sich v.a. seit der Finnland Rallye enorm gesteigert.

 

[b]Gibt es schon Pläne für die nächste Saison ?[/b]

 

Wir müssen jetzt erstmal einige Wochen abwarten, wie unsere Verhandlungen sich entwickeln und dann letztendlich enden. Ich habe die Hoffnung auf ein Misch-Programm in der Rallye WM. Einen Teil würde ich gerne weiterhin mit einem Gruppe N- und den anderen mit einem WRC-Fahrzeug bestreiten. Ich möchte einfach so oft es geht in der Saison 2003 in der Rallye-WM starten und weiter Erfahrung sammeln. Mein Ziel für die Zukunft ist es, an allen 14 WM-Läufen dabei und noch dazu erfolgreich zu sein.

 

[b]Ergebnis in der Gruppe N bei der Australien Rallye:[/b]

 

1. Stohl/Petrasko - Mitsubishi Lancer Gr.N

2. Ordynski/Stewart - Mitsubishi Lancer Gr.N + 1:31,1

3. Lowndes/Randell - Mitsubishi Lancer Gr.N + 2:40,9

4. Arai/Sircombe - Subaru Impreza WRX + 2:52,3

5. Valimaki/Gardemeister - Mitsubishi Lancer Gr.N + 3:14,9

6. Pedder/Humm - Mitsubishi Lancer Gr.N + 3:44,3

7. Fiorio/Bramballa - Mitsubishi Lancer Gr.N + 4:35,5

8. Singh/Oh - Proton Pert + 4:49,2

 

[b]Endstand in der Production Car WRC:[/b]

 

1. Karajmit Singh - 32 Punkte

2. Kristian Sohlberg - 26 Punkte

3. Ramon Ferreyros - 23 Punkte

4. Alessandro Fiorio - 22 Punkte

5. Toshihiro Arai - 22 Punkte

6. Martin Rowe - 13 Punkte

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