WRC2 Sardinien

Nachspiel für Andreucci

Die enorme Zuverlässigkeit des Peugeot 208 T16 von Paolo Andreucci ließ die Technischen Kommissare der Rallye Sardinien aufhorchen. Entsprechend genau schaute man bei der Nachuntersuchung hin und wurde fündig.

Während die übrige R5-Konkurrenz wie gewohnt mit allerlei technischen Problemen zu kämpfen hatte, schien Paolo Andreucci in seinem Peugeot 208 T16 bei der extrem harten Rallye Sardinien unverwundbar.

Ein undichter Kühler am Sonntagmorgen war das einzig nennenswerte technische Problem, woher übrigens die vielen Wasserflaschen kamen, die Andreucci bei seiner Notoperation am offenen Kühlerherzen brauchte, wollte niemand so genau ergründen. Er genießt in Italien Kultstatus und der Einsatz als Geschenk zu seinem 50. Geburtstag sollte offenbar kein unschönes Ende durch eine zu strenge Auslegung des Reglements finden.

Doch die FIA-Offiziellen wollten es genauer wissen, warum ausgerechnet der Andreucci Peugeot im Gegensatz zu den anderen R5-Modellen kaum Probleme hatte und schauten sich das Fahrzeug bei der Nachuntersuchung intensiver an. Gefunden wurde jedoch nichts! Abgesehen von einem Rohr zwischen Turbolader und Ansaugkrümmer, dass etwas von der Homologation abwich. Neben Gewicht und Wandstärke monierten die achtsamen Regelhüter auch die Farbe, denn im Andreucci-208 war ein rotes Rohr verbaut, in der Homologation ist dieses jedoch blau. 

Weil das Bauteil von einem neuen Zulieferer hergestellt wurde und das Andreucci-Team es direkt von Peugeot Sport bezogen hatte, sahen die Kommissare die Hauptschuld in Frankreich und der dortigen Schlamperei in der Qualitätskontrolle. Andreucci bekam 5.000 Euro Strafe aufgebrummt, durfte aber seinen zweiten Platz behalten. Warum aber sein R5 die Strapazen besser verdaute, als alle anderen, bleibt weiterhin ein Geheimnis. 

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