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"Motor ist der Schwachpunkt"

Die gewundenen Gebirgsstraßen der Ligurischen Alpen stellen für das neue Fabia WRC eine ganz neue Herausforderung dar. Das Team hofft auf Regen...

<strong>Kritik:</strong> Auriol wünscht sich einen stärkeren Motor

Dem neuen ?koda Fabia WRC, der im August sein Debüt bei der Rallye Deutschland gab, steht mit der Rallye San Remo (3.-5. Oktober) ein neuer Entwicklungsschritt bevor: Die gewundenen Gebirgsstraßen der Ligurischen Alpen sind mit den bisher im Fabia WRC gefahrenen Wertungsprüfungen nicht vergleichbar. Der elfte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft spielt sich vorwiegend in den Bergen hinter der norditalienischen Küstenstadt San Remo ab. Üblicherweise sind die Bedingungen nur schwer vorhersehbar, und Regen, Stürme oder Herbstnebel können den heißen Tanz durch die vielen Kurven für die Rallyepiloten deutlich erschweren.

 

?koda Werksfahrer Didier Auriol, Rallyeweltmeister von 1994, hat die Rallye San Remo drei Mal gewonnen. Auf den Südfranzosen wartet in diesem Jahr eine neue Herausforderung, wenn er hier erstmals mit dem neuen Fabia WRC an den Start geht. "Ich mochte diese Rallye schon immer", sagt er. "Aber es ist schwer zu sagen, was wir in diesem Jahr erreichen können. Wir haben bisher erst eine Asphalt-Rallye in Deutschland mit dem Fabia bestritten, und die Verhältnisse in San Remo sind völlig anders."

 

"Der Reifenverschleiß wird durch die vielen Bremsmanöver in den Bergab-Passagen und vor den zum Teil engen Kurven stärker sein. Wir müssen stark auf die Reifen achten und haben noch eine Menge Arbeit vor uns, um die Differenzial-Abstimmungen zu verbessern, die wiederum einen Einfluss auf Traktion und Reifenabnutzung haben", erklärt Auriol weiter. "Das Wetter ist bei der Rallye San Remo immer eine unsichere Sache, aber Regen wäre nicht schlecht, das würde uns helfen."

 

"Außerdem müssen wir an der Leistungsausbeute des Motors arbeiten. Insgesamt bin ich mit dem Handling des Autos zufrieden ? im Moment ist das sicher die Stärke des Fabia WRC", kritsiert der Ex-Weltmeister.

 

Didier Auriols Teamkollege Toni Gardemeister liebt Asphalt-Rallyes ebenso wie dieser, hat jedoch in San Remo weniger Erfahrung. Nachdem sein im August bei einem Benefiz-Eishockeyspiel erlittener Handgelenksbruch verheilt ist, kann er nun im Gegensatz zur Rallye Australien ohne Stützverband und schmerzfrei am Lenkrad drehen. "San Remo ist sicherlich die anspruchsvollste der drei kommenden Asphalt-Veranstaltungen", sagt der junge Finne. "Die Straßen sind manchmal ziemlich verschmutzt, die Asphaltbeschaffenheit wechselt häufig, und stellenweise liegt auch schon viel Laub. Hoffentlich können wir unsere Test-Erfahrungen der letzten Wochen gut umsetzen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber wir wissen aus einigen Zwischenzeiten bei der Deutschland-Rallye, dass der Fabia viel Potential auf Asphalt hat. Von mir aus kann das Wetter schlecht sein ? keiner kann Vollgas fahren, wenn es regnet oder neblig ist."

 

?koda Motorsport-Direktor Peter Kohoutek hofft, dass das Team von der Australien-Rallye profitieren kann, wo beide Fabia WRC erstmals das Ziel erreichten. ?Unsere wichtigste Vorgabe in San Remo ist, beide Autos auf der Zielrampe zu sehen?, sagt er. "Ich denke, dass die Autos nun zuverlässig genug sind, um dieses Ziel anzupeilen. Diese Rallye stellt eine komplett neue Herausforderung dar, denn sie hat wenig Gemeinsamkeiten mit der Rallye Deutschland."

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