Weltweit fiebern Rallyefans dem 22. Dezember entgegen. Dann endet die Nennfrist für die Rallye Monte Carlo. Vier Jahre liegt die letzte WM-Monte zurück. Ein Jahr nach ihrem 100. Geburtstag kehrt die bekannteste Rallye der Welt mit der 80. Ausgabe wieder in die Topliga zurück.
Ihr Gesicht hat sich in der Zwischenzeit deutlich verändert. Es gibt nicht nur wieder Nachtprüfungen, auch der Zeitplan wurde von Dienstag (Shakedown und offizieller Start) bis Sonntag ausgedehnt. Genau das kommt bei den Teams aber alles andere als gut an. Die Einsatzkosten schießen in die Höhe, viele Fahrer verzichten deshalb auf den prestigeträchtigen Auftakt im Fürstentum und starten erst in Schweden ins neue Jahr.
Ford-Partner M-Sport, üblicherweise mit einer ganzen Reihe von Kundenfahrzeugen am Start, setzt bei der Monte neben den beiden Werksautos nur je einen Fiesta WRC für Ott Tänak und Francois Delecour ein. Die übrige Kundschaft sagte vorerst ab. SWRC-Aufsteiger Martin Prokop setzt seinen Ford Fiesta WRC in den Seealpen in Eigenregie ein. Auch das Feld in der Super-2000-WM scheint beim Auftakt überschaubar. Viele werden dem Beispiel von PWRC-Champion Haydon Paddon folgen, der im Skoda Fabia S2000 erst ab Schweden in die SWRC-Saison einsteigt.
Doch nicht nur der verlängerte Zeitplan sorgt für Unmut bei den Fahrern. Auch der Verzicht auf das Superally-System, das nach einem Ausfall den Restart am nächsten Tag ermöglicht, stößt vielen Fahrern sauer auf. "In der heutigen WM geht es immer mehr um die Geschwindigkeit auf den Prüfungen. Aus unserer Tradition heraus möchten wir aber Fahrer, die auf der Straße bleiben und nicht jene, die abfliegen und am nächsten Tag wieder starten. Aus unserer Sicht sollte das nicht erlaubt sein. Wer raus ist, ist raus", erklärte Rallyechef Christian Tornatore. Hinter den Kulissen wird jedoch gemunkelt, dass im Hafen von Monte Carlo (Dreh und Angelpunkt ab Samstag) nur Platz für maximal 60 Teams ist und die übrigen Starter deshalb "ausgesiebt" werden müssen.
Immerhin werden die Werksteams in voller Stärke antreten. Auch Mini lässt sich die Monte nicht entgehen, obwohl man den gestrigen Nennschluss für die WM 2012 verpasste. Die legendären Auftritte bei der Monte sind ein fester Bestandteil des Markenimage, schon deshalb wird auch Konzernmutter BMW alles daran setzen, dass Prodrive zumindestens bei dieser Rallye beide Werksauto ins Rennen schickt. Ansonsten herrscht zum Thema "Rallye" weiterhin Funkstille in München.
Zeitplan Rallye Monte Carlo 2012
Mittwoch, 18. Januar - Tag 1
09:03 WP1 Le Moulinon - Antraigues (36,87 Km)
10:21 WP2 Burzet - St Martial (30,44 Km)
14:21 WP3 Le Moulinon - Antraigues (36,87 Km)
15:39 WP4 Burzet - St Martial (30,44 Km)
Donnerstag, 19. Januar - Tag2
09:33 WP5 Labatie D'andaure - Lalouvesc (19,37 Km)
10:14 WP6 St Bonnet-St Julien Molhesabate - St Bonnet (25,67 Km)
11:37 WP7 Lamastre-Gilhoc-Alboussiere (21,92 Km)
14:50 WP8 Labatie D'andaure-Lalouvesc (19,37 Km)
15:31 WP9 St Bonnet-St Julien Molhesabate-St Bonnet (25,67 Km)
16:54 WP10 Lamastre-Gilhoc-Alboussiere (21,92 Km)
Freitag, 20. Januar-Tag 3
10:01 WP11 St Jean En Royans-Font D'urle (23,28 Km)
10:43 WP12 Cimetiere De Vassieux-Col De Gaudissart (24,13 Km)
15:11 WP13 Montauban Ouveze-Eygalayes (29,89 Km)
Samstag, 21. Januar-Tag 4
15:11 WP14 Moulinet-La Bollene Vesubie (23,41 Km)
15:54 WP15 Lantosque-Luceram (18,81 Km)
19:31 WP16 Moulinet-La Bollene Vesubie (23,41 Km)
20:17 WP17 Lantosque-Luceram (18,81 Km)
Sonntag, 22. Januar-Tag 5
10:11 WP18/PS Ste Agnes-Col De La Madone (5,16 Km)
