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Mitsubishi-Piloten mit neuen Autos bei deutschem WM-Debüt

Bei dem rund um Trier ausgetragenen Weltmeisterschaftslauf kommt erstmals die Asphalt-Version der zweiten Baustufe des World Rally Cars von Mitsubishi zum Einsatz.

:: Francois Delecour ::

Brandneu ? so präsentiert sich Mitsubishi bei der ADAC Rallye Deutschland. Bei der Premiere Deutschlands im Kalender der seit 1973 ausgetragenen Rallye-Weltmeisterschaft starten das Werksteam von Mitsubishi ebenso wie der von Mitsubishi Deutschland geförderte Privatier Sandro Wallenwein mit ganz neuen Einsatzfahrzeugen.

 

Bei dem rund um Trier ausgetragenen Weltmeisterschaftslauf kommt erstmals die Asphalt-Version der zweiten Baustufe des World Rally Cars von Mitsubishi zum Einsatz. Das überarbeitete Modell, das zwei Wochen zuvor in Finnland auf Schotter seine Weltpremiere erlebte, zeichnet sich durch eine Reihe signifikanter Verbesserungen aus. So gelang es dem im britischen Rugby ansässigen Team, den Schwerpunkt des rund 300 PS starken Allrad-Modells abzusenken, ohne die Bodenfreiheit zu beeinträchtigen.

 

Die Gewichtsreduktion geht mit einer optimierten Aufteilung der Massen zwischen Vorder- und Hinterachse einher. Zur verbesserten Aerodynamik trägt ein verringerter Luftwiderstand bei. Die Radaufhängungselemente inklusive der Hilfsrahmen zeichnen sich durch eine höhere Steifigkeit aus, während geänderte Karosserieteile längere Federwege ermöglichen. Ein neu angeordneter Ladeluftkühler mit vergrößertem Volumen und besserer Kühlluftzufuhr durch eine geänderte Frontschürze erhöht die Effizienz des Motors. Durch Modifikationen des Auspuffkrümmers und des Turboladers ergibt sich ein besseres Ansprechverhalten des Motors bei niedrigen und mittleren Drehzahlen. Die Charakteristik des permanenten Allradantriebs optimierten die Ingenieure im Hinblick auf Beschleunigungs- und Bremsvorgänge.

 

Die komplexe Neuentwicklung erprobten die beiden Stammpiloten François Delecour und Alister McRae bereits bei Asphalt-Tests in Frankreich und beim ersten Wettbewerbseinsatz in Finnland. Unisono berichtet das Duo von subjektiv spürbaren, erheblichen Verbesserungen: Beim Bremsen und Beschleunigen weist das Auto deutlich bessere Eigenschaften und eine höhere Fahrstabilität auf. Das World Rally Car reagiert nun präziser und gibt bessere Rückmeldungen an die Piloten. Das deutlich bessere Ansprechverhalten des Motors rundet die gute Leistungsbilanz ab.

Während Alister McRae zum ersten Mal in Deutschland antritt, blickt François Delecour auf seinen Einsatz im Vorjahr mit Ford zurück.

 

?Damals wurden wir Dritte, nachdem wir durch Reifenschäden weit zurückgefallen sind?, so der Franzose. ?Vor allem am zweiten Tag werden die Reifen extrem belastet. Ich hoffe, dass wir unsere Erfahrung gewinnbringend ins Team einbringen können.? Sein schottischer Teamkollege ergänzt: ?Vor der Rallye habe ich zwei Tage lang getestet. Das neue Auto hat in Finnland gezeigt, dass uns ein Schritt nach vorne gelungen ist. Ich bin optimistisch, in Deutschland daran anschließen zu können.?

 

Während das Werksteam um vordere Plätze in der Gesamtwertung kämpft, vertrauen zwölf Piloten in der Gruppe N für seriennahe Fahrzeuge auf verschiedene Versionen aus der Carisma-Modellfamilie. Zwei der Favoriten des schnellen Dutzends sind die beiden Deutschen Sandro Wallenwein und Hermann Gaßner. Wallenwein, von Mitsubishi Deutschland in der Deutschen Rallye-Meisterschaft gefördert und Gesamtsieger der Saarland-Rallye, steuert einen brandneuen Mitsubishi Carisma GT Evolution VII. ?Ich werde beim offiziellen Funktionstest am Donnerstag erstmals in dem neuen Auto sitzen?, erklärt der 28 Jahre alte Stuttgarter.

 

?Ich freue mich natürlich darauf, zum ersten Mal einen WM-Lauf zu bestreiten. In diesem Umfeld ein Ziel zu definieren, ist nicht leicht. Auf jeden Fall will ich ankommen. Und wenn am Ende ein Podiumsplatz möglich ist, dann freue ich mich ganz besonders.? Mit der Stadt Idar-Oberstein hat das Team einen Partner aus der Region gewonnen, der als Edelstein-Metropole gleichsam eine Parallelität zu den Diamanten des Markenzeichens von Mitsubishi aufweist. Auch Hermann Gaßner, der zusammen mit Bruder Sebastian an den Start geht, vertraut auf die siebte Evolutionsstufe des Carisma GT.

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