Offizielles WRC Team

Mini setzt auf Motorsport Italia

Obwohl Prodrive mit dem John Cooper Works-Programm bisher beeindruckende Erfolge einfahren konnte, wird sich Mini von seinem britischen Partner trennen. Wie nun aus dem Sponsorenumfeld von Motorsport Italia durchsickerte, setzen künftig die Italiener die beiden Werksautos ein.

<strong>WECHSEL:</strong> Mini lässt künftig beide Werksautos von Motorsport Italia einsetzen

Damit hätten die wenigsten gerechnet. Der von Prodrive entwickelte Mini John Cooper Works WRC entpuppte sich vom Fleck weg als konkurrenzfähig. Die Ingenieure im britischen Banbury hatten ebenso gute Arbeit abgeliefert, wie ihre Kollegen von BMW-Motorsport, die den neuen 1,6-Liter-Turbomotor beisteuerten.

 

Trotz der errungenen Erfolge kam das Projekt nie richtig in Schwung. Dringend benötigte Sponsoren zeigten sich desinteressiert und konnten seitens Prodrive nicht von einem Engagement überzeugt werden. Damit fehlte eine wichtige Stütze im Programm, denn Richards hatte Mini-Mutter BMW damit überredet, dass er für die Finanzierung, sprich entsprechenden Sponsoren, des Werkseinsatzes aufkommen wird. Es zeichnete sich jedoch schnell ab, dass die Kassen leer blieben und Prodrive musste bei BMW mehrfach um zusätzliche finanzielle Unterstützung anfragen. Die Geldforderungen kamen in München alles andere als gut an.

 

Bei Mini hat mittlerweile wieder Dr. Kay Segler das Ruder übernommen, der die Marke bereits zwischen 2004 und 2008 anführte und zwischendurch die Richtung bei der BMW M GmbH vorgegeben hat. Der erfahrene und angesehene Topmanager durchschaute die Misere schnell, lehnte zusätzliche Zahlungen an Richards ab und zog kurzerhand die Reißleine als Prodrive seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkam.

 

Künftig soll die Verantwortung für den Einsatz der beiden Werks-Minis bei Motorsport Italia liegen. Die Tochterfirma von Ralliart Italien setzte bereits 2011 die beiden Minis von Armindo Araujo und Daniel Oliveira ein und betreut in diesem Jahr auch das Auto von Paul Nobre.

 

Der Hintergrund dieser Vorgehensweise dürfte darin liegen, dass Segler die Prodrive-Strategie durchschaute und sich nicht länger unter den Druck und Zwang seitens der Briten stellen wollte. Mit dem Engagement bei Motorsport Italia und dessen Einschreibung in die WRC sichert man dem Fahrzeug und somit den Kunden die weitere Homologation. Im Umkehrschluss wird man Prodrive das Kundengeschäft und Entwicklung weiter betreiben lassen und sich selbst aus dem Thema vorerst zurückziehen.

 

Vergleiche zum BMW DTM-Engagement zu ziehen und zu argumentieren, dass man mit einem kleinen Teil dieses Budgets das WRC-Thema hätte stemmen können sind zwar naheliegend, aber nicht wirklich realistisch. Mini ist eine eigene Marke und muss ein solches Invest aus den eigenen Budgettöpfen bestreiten. Auch auf der Rundstrecke schaltete die BMW-Tochter bereits einen Gang zurück und stellte die Mini-Challenge ein.

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