Testfahrt mit Meeke

Mini-Held Hopkirk probiert WRC aus

In den 1960er-Jahren wurde Paddy Hopkirk eine gefeierter Start, weil er mit dem kleinen Mini große Erfolge im Rallyesport feierte. Nun probierte er den WRC aus.

<strong>ERFOLG:</strong> 1964 verhalf Paddy Hopkirk der Marke Mini zu weltweitem Ruhm

Man nahm einen Würfel, lutschte die Ecken rund, befestige ein Rad an jeder Ecke und malte ihn rot an. Fertig war ein fantastisches Rallyeauto. Und weil Anfang der sechziger Jahre hubraumschwache Autos bei der Monte weniger schnelle Zeiten fahren mussten als echte Sportwagen und das Ganze mit Faktoren umgerechnet wurde, ergab es am Ende ein Ergebnis, bei dem auch der Fünftschnellste plötzlich Gesamtsieger sein konnte. Danach krähte aber kein Hahn, als der fröhliche Ire Paddy Hopkirk 1964 die Rallye Monte Carlo gewann. Eine Legende war geboren.

 

Exakt 47 Jahre später setzte sich Mini-Held Hopkirk in den neuesten Rallyeboliden der Marke und genoss an der Seite von Kris Meeke ein paar Testrunden im neuen Countryman WRC. "Einige hat sich geändert, aber vieles ist gleich geblieben", fasst der rüstige 77-jährige seine Mitfahrt zusammen. Die große digitale Ganganzeige, die Meeke heutzutage hilft, hätte Hopkirk in seinem Mini auch gerne gehabt, "aber eigentlich hatten wir damals ja noch nicht so viele Gänge."

 

Hopkirk bemerkte, dass Meeke kaum die Kupplung betätigt und mit dem linken Fuß bremst. "Außerdem wird die Handbremse heute mehr gebraucht. Damit positioniert er das Auto auch bei hoher Geschwindigkeit. Wir nahmen sie nur in sehr langsamen Kurven", erklärte er und war ebenso vom Gripniveau beeindruckt. "Jetzt muss ich aber auch auf Schotter einmal mitfahren." Das Angebot selbst das Steuer zu übernehmen, lehnte Hopkirk dankend ab. "Im Alter lässt einiges nach und ich will mich nicht zum Affen machen. Ein paar Freunde konnten davon nicht die Finger lassen und haben sich weh getan. Das möchte ich wirklich nicht."

 


SCHNELLES TAXI: Kris Meeke nahm Paddy Hopkirk zu

einer schnellen Rund im Mini WRC mit

 

Die Rückkehr von Mini in den Rallyesport kommt beim ehemaligen Werksfahrer natürlich gut an. "Ich hoffe das wird den Sport wieder mehr in die Öffentlichkeit rücken. Zu meiner Zeit war Rallye nicht nur Motorsport. Wir traten für unser Land an, so wie bei Olympia. Als ich die Monte gewann, erhielt ich Telegramm vom Premierminister", blickt Hopkirk zurück und betont auch den Imagewandel der Marke nach seinem Monte-Sieg. "Das Auto war als billiges Familienauto konstruiert worden und plötzlich schlug es Autos, die deutlich teurer waren. Minis galten plötzlich als in. Selbst die Königsfamilie kauften sich einen und alle anderen. Es war toll."  

 

Übrigens brauchte Mini im Schneesturm der Rallye Monte Carlo 1965 keine Index-Wertung zum Sieg. Timo Mäkinen aus Finnland fuhr in der Nacht der langen Messer drei von fünf Bestzeiten und siegte mit großem Abstand.

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