WRC-Entwicklung

Mini beginnt die letzte Etappe

Für Mini und Partner Prodrive wird es langsam ernst. In knapp einem Monat wird das John Cooper Works WRC erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

<strong>KILOMETERFRESSER:</strong> Prodrive zieht ein ausgedehntes Testprogramm durch

Anfang Mai ist es soweit. Mini stellt sich auf Sardinien erstmals der WRC-Konkurrenz. Bis dahin ist ein straffer Zeitplan zu absolvieren. Nach einer Standortbestimmung mit dem ersten Prototyp im Vorjahr, begann Partner Prodrive im Februar mit einem ausgiebigen Fahrprogramm.

 

"Es geht um die weitere Feinabstimmung des Autos für den ersten Einsatz unter Wettkampfbedingungen bei der Rallye Italien", erklärte Entwicklungsmanager Nigel Riddle. "Als wir im September zum ersten Mal das Auto getestet haben, war alles neu für uns. Bei den Tests in der Frühphase geht es im Prinzip nur darum herauszufinden, wie sich das Auto in allen möglichen Fahrsituationen verhält. Die Fahrer und das Technikteam müssen ein Gefühl für den Charakter des Autos bekommen. Dann folgen die Ausdauertests bei denen man schaut , wie lange bestimmte Teile des Fahrzeugs den jeweiligen Belastungen aushalten. Dann folgt das Finetuning. In dieser Phase befinden wir uns jetzt."

 

Der Mini WRC aus den Händen von Prodrive-Technikdirektor David Lapworth und seinem Chefingenieur Dave Wilcock gilt nach einer ersten Bestandsaufnahme durch die Konkurrenz eher als konservatives Fahrzeug. Servicefreundlichkeit und Zuverlässigkeit standen auch mit Blick auf das Kundengeschäft im Vordergrund. Riddle kann stolz verkünden, dass es zu keinen größeren Problemen gekommen ist: "Natürlich gibt es bei den Tests immer etwas, das uns überrascht oder nicht absehbar war. Aber dazu sind Tests da: Wir testen das Auto und das Auto testet uns. Bislang sind wir sehr zufrieden mit dem, was wir erreicht haben. Letztlich muss der erste Saisoneinsatz aber zeigen, wo wir gegenüber der Konkurrenz stehen."

  


ALTER BEKANNTER: Während der Tests setzte Prodrive
auch einen alten Subaru-Heckspoiler ein

 

Vor allem von Neuverpflichtung Dani Sordo, der bis zum Sommer aktiv in die Entwicklung des Citroën DS3 eingebunden war, erhofft sich Mini viele nützliche Informationen, damit das Cooper Works WRC konkurrenzfähig wird. "Es geht darum, die Balance zwischen Zuverlässigkeit und Schnelligkeit zu finden. Man kann ein Auto so einstellen, dass es sehr zuverlässig läuft. Und man kann ein Auto schnell machen. Jedes für sich ist recht einfach. Aber bei der Kombination der beiden Eigenschaften wird es trickreich. Hier braucht man Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Bei jeder Rallye herrschen andere Bedingungen, also muss der Wagen auf jede Rallye neu abgestimmt werden. Wenn das gelingt, verschafft man sich den vielleicht entscheidenden Vorsprung", weiß Riddle.

 

Am 11. April wird das Team im Mini-Werk in Oxford das Auto der Öffentlichkeit vorstellen. Mit jedem Tag steigt nun die Fieberkurve. "Die Spannung steigt", gibt Riddle zu. "Man hat gemerkt, dass im vergangenen Dezember der Start in die WRC-Saison noch weit weg zu sein schien. Doch seit Jahresbeginn war förmlich zu spüren, wie die Uhr tickt und jeder immer konzentrierter zu Werke geht. Das ist der zunehmende Fokus auf den Wettkampf, den es bei jeder Sportart gibt und den man braucht, um erfolgreich zu sein. Mittlerweile sind wir so weit, dass alle heiß auf den Start in Sardinien sind."
 

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