WM 2017

Mikkelsen testet erstmals Citroën C3 WRC

Auf Sardinien wird Andreas Mikkelsen zum ersten Mal im Citroën C3 WRC sitzen. Vorerst ist nur ein Einsatz des Norwegers fixiert, doch beide Seiten arbeiten eifrig daran, dass weitere Auftritte folgen.

Andreas Mikkelsen und Beifahrer Anders Jaeger mit ihrem C3 WRC

Gestern war es endlich soweit. Andreas Mikkelsen konnte zum ersten Mal den Citroën C3 WRC testen. Für den Norweger könnte es der Beginn eines neuen Kapitels in seiner Karriere werden, denn die Tür eines Werksautos steht plötzlich für ihn offen.

Citroën-Teamchef Yves Matton war nach einem durchwachsenen Saisonstart unter Druck geraten und musste reagieren. Erster Schritt des Belgiers: Junior Stephane Lefebvre, der seit Jahresbeginn im C3 WRC schwächelt, muss zurücktreten und sein Fahrzeug für Mikkelsen räumen. Nach dem Ausstieg von Volkswagen war der 27-jährige auf der Suche nach einem Arbeitgeber, bislang aber ohne Erfolg. Für Skoda deklassierte er bei einigen Gastauftritten die WRC2-Konkurrenz und machte deutlich, dass er noch immer an der WM-Spitze mithalten kann.

Am Abend nach der Rallye Portugal einigten sich Matton und das Mikkelsen-Management über den Einsatz auf Sardinien, doch beide Seiten sind sich einig, dass weitere Auftritte folgen sollten. „Als wir bei Andreas angefragt haben, war es nicht die Intention, ihn nur einmal im Auto sitzen zu haben und dann ‚Tschüss' zu sagen“, sagt Matton gegenüber Autosport.

Mikkelsen für Lefevbre?

Allerdings betonte der Belgier, dass Citroën nicht mehr als vier Autos einsetzen wird. Drei C3 WRC gehen regelmäßig an den Start, das vierte Fahrzeug steht für Team-Patron Khalid Al-Qassimi zur Verfügung, der ausgesuchte Läufe bestreitet. Weil an der Position von Kris Meeke als Nummer-1 aktuell nicht gerüttelt wird und Craig Breen eine bislang starke Saison abliefert und bester Citroën-Pilot ist, dürfte sich Lefebvre ernsthafte Sorgen um sein Cockpit machen, trotz der Zusage der Teamleitung, dass er beim übernächsten Lauf in Polen wieder an Bord sein wird. Aus dem Lager von Mikkelsen kam bereits vorsorglich die Aussage, dass er im Falle eines Falles komplett für Citroën zur Verfügung stehen würde.

Doch zunächst muss Mikkelsen auf Sardinien beweisen, dass er es auch im WRC 2017 mit Sebastien Ogier aufnehmen kann. „Ich habe so lange auf diese Chance gewartet“, fiebert er dem Start entgegen. „Natürlich ist die diesjährige Meisterschaft für mich erledigt, aber jetzt geht es darum, mich in die bestmögliche Ausgangslage für 2018 zu bringen.“

Eingewöhnungsschwierigkeiten erwartet Mikkelsen nicht: „Ich habe im letzten Jahr den 2017er Polo getestet und vor kurzem den Hyundai. Ich habe also einige Erfahrungen mit diesen Autos.“

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