Die letzten 3,77 Kilometer sind Jari-Matti Latvala teuer zu stehen gekommen. Auf den WP15 und 16 nahm Andreas Mikkelsen dem Spitzenreiter insgesamt 6,3 Sekunden ab. Latvala verlor Zeit, weil er Reifen sparen wollte - und zum Abschluss des Tages rückte Andreas Mikkelsen mit der Bestzeit in Hagfors noch einmal um 1,2 Sekunden näher. Aber Latvala weiß, was er will. „Wir werden den Zweikampf mit Andreas Mikkelsen morgen fortsetzen – denn die Rallye Schweden zum dritten Mal zu gewinnen, wäre großartig.“
Vor dem Finale liegen nur 3,6 Sekunden zwischen den Polo mit der Nummer 2 und 9. „Ich habe versucht, den Druck aufrecht zu erhalten, aber gleichzeitig nicht zu viel zu riskieren. Das war ein echter Balanceakt“, meinte Mikkelsen. „Ich stand in der Rallye-WM noch nie auf dem Podium. Und ich würde die Rallye so gern genau dort beenden. Aber ich bin ein waschechter Rallye-Fahrer und der Sieg ist in Reichweite.“
Mit 142,16 Kilometern ist die letzte Etappe auch die längste. „Die Rallye ist noch nicht zu Ende“, glaubt auch Mads Östberg, der den Freitag mit 43 Sekunden auf die Spitze auf Rang drei beendet. Der Citroën-Fahrer konnte sich allerdings weiter von seinen Verfolgern absetzen und hat nun knapp 20 Sekunden Vorsprung auf Mikko Hirvonen, dem Ott Tänak auf den Fersen bleibt. Mit nur sechs Sekunden Abstand verspricht auch dieses Marken-Duell noch jede Menge Unterhaltung auf der letzten Etappe.
Kris Meeke auf Rang sechs hat schon zweieinhalb Minuten Rückstand auf die Spitze - und muss ... Sébastien Ogier fürchten. Ogier fuhr nach seinem Patzer sechs von acht Bestzeiten, liegt mittlerweile auf Rang neun und hat den sechsten Platz als Ziel ausgegeben. Erst muss er noch Vater und Stiefsohn überholen: Henning Solberg (+2:47 auf Latvala) und Pontus Tidemand (nur 1,4 Sekunden dahinter) gehen auf den Plätzen sieben und acht in den letzten Tag. 50 Sekunden, dann hat Ogier die beiden.
Erster auf der Strecke ist am Samstag Robert Kubica, der nach dem doppelten Abflug nur Rang 29 belegt und sich im Tagesziel nochmal bei den Fans fürs Anschieben bedankte. Die beiden Hyundai i20 sind wieder dabei und werden als Rallye2-Starter hinter Spitzenreiter Latvala einsortiert. Juho Hänninen und Thierry Neuville starten auf den Plätzen 16 und 17. In der WRC2 ist die Entscheidung wohl schon gefallen. Yazeed Al Rajhi im Fiesta RRC hat anderthalb Minuten Vorsprung auf Jari Ketomaa im Fiesta R5.
Der Tagesabschluss auf der Pferderennbahn in Hagfors ging unter widrigen Wetterbedingungen über die Bühne. Der schlechte Zustand der Strecke hatte zu der Entscheidung geführt, die historischen Schätzchen aus Sicherheitsgründen gar nicht erst antreten zu lassen. Das Histo-Feld führt Petter Solberg im Ford Escort MkII an, mit einer halben Minute Vorsprung auf Arne Rådström (Volvo 242) und knapp einer Minute auf Kenneth Bäcklund (Ford Escort).
