RALLYE SCHWEDEN

Mikkelsen in Lauerstellung

Andreas Mikkelsen feierte im vergangenen Jahr mit Rang zwei bei der Rallye Schweden sein erstes Podium in der Weltmeisterschaft. Jetzt will er von seinem Vorteil in der Startreihenfolge profitieren.

Die Skandinavier wittern Morgenluft. Kurz vor der Rallye Schweden sorgten ergiebige Schneeschauer für Traumbedingungen in den Wäldern von Värmland. Ein Nachteil für Sebastien Ogier, der als WM-Spitzenreiter an zwei Tagen als erster Fahrer in die Loipe muss und weniger Traktion vorfindet. Der Weltmeister, der 2013 die Rallye Schweden gewinnen konnte, scheint verwundbar.

Ausgerechnet aus dem eigenen Lager kommen seine ärgsten Gegner. Neben Vorjahressieger Jari-Matti Latvala wetzt vor allem Andreas Mikkelsen die Messer und will seinen ersten WM-Sieg einfahren, obwohl er nicht mit dem neuen Polo R WRC startet.

„Viele Leute fragen mich im Moment, ob ich mit dem Auto aus dem vergangenen Jahr überhaupt siegfähig bin. Davon bin ich überzeugt und mit den richtigen Bedingungen ist mein erster Sieg durchaus realistisch“, sagte Mikkelsen, der nur zu gut weiß, wie entscheidend eine saubere Fahrspur ist. „Ich starte an den ersten beiden Tagen jeweils als Dritter und wenn auf der Strecke viel Schnee liegt, haben die ersten Fahrer ganz klar einen Nachteil. Deswegen hoffe ich, dass die Straßen eher vereist sind. Ist das nicht der Fall, nehme ich mir ein Ergebnis unter den Top Fünf vor.“

Mikkelsen kann in der kommenden Woche auch auf seinen Heimbonus bauen. Die Route führt aus der Region Värmland am Freitag bereits im Rallye-Tempo über die Grenze nach Norwegen – dem Heimatland des 25-jährigen. Hier stellen sich die Rallye-WM-Asse vornehmlich Neuland: Die WP „Röjden“, die die Teilnehmer nach Norwegen nehmen, wurde zuletzt im Jahr 2011 in umgekehrter Richtung gefahren und stellt deshalb für die Fahrer und Beifahrer ein Novum da. Auch die Prüfung „Finnskogen“ wird als neu bewertet – sie gleicht nur teilweise jener WP gleichen Namens aus dem Vorjahr und wird ebenfalls in umgekehrter Richtung absolviert. Allein „Kirkenær“, ebenfalls jenseits der Grenze ausgetragen und die mit seinen aufgetürmten Schneewällen und Tausenden von Zuschauern größte Fan-Arena der Rallye-WM, ist nahezu mit der Ausgabe des Vorjahres identisch.

Insgesamt stellen bei der Rallye Schweden 102,38 von insgesamt 308,00 Wertungsprüfungskilometern eine neue Routenführung dar – ziemlich genau ein Drittel (33,2 Prozent). 

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