Polen nach WP16

Mikkelsen im Blindflug an Ogier dran

Erneut behindert massive Staubentwicklung den Angriff von Andreas Mikkelsen auf Spitzenreiter Sebastien Ogier. Der kann einen knappen Vorsprung ins Finale retten.

Möglicherweise hat sich Sebastien Ogier über sein Lieblingsthema ‚Startreihenfolge’ heute ganz neue Gedanken gemacht. Während der WM-Führende als erster Fahrer frei Sicht genoss, tauchten die hinter im fahrenden Konkurrenten stellenweise in eine dichte Staubwand ein, die ihnen jegliche Sicht raubte.

„Man konnte einfach nichts mehr sehen“, fluchte Andreas Mikkelsen, dem im Ziel von WP16 bewusst wurde, dass er dadurch um eine mögliche Siegchance gebracht wurde. „Ich denke das war’s“, so der Norweger, der bereits am Morgen mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatte und wertvolle Zeit verlor.

Ogier startet in das Polen-Finale mit einem Vorsprung von 4,7 Sekunden. Unter normalen Umständen ist er in der Lage, diese Führung souverän ins Ziel zu bringen. Am Sonntag wird in umgekehrter Reihenfolge des Klassement gefahren, der Franzose könnte auf einen letzten Angriff seitens seines VW-Markenkollegen umgehend reagieren.

Tänak: Mit hohem Risiko auf P3

Mit einem echten Husarenritt erkämpft sich Ott Tänak (Ford) den dritten Rang zurück und verdrängt Jari-Matti Latvala (VW) wieder auf die vierte Position. „Ich weiß wirklich nicht, wie ich das geschafft habe, aber man kann sich den Rest denken. Ich bin jede Menge Risiken eingegangen und habe nicht gelupft“, so der Este, der sich über das Ende der VW-Dreifachführung freute. „Es ist toll für den Sport, wenn einer in der Lage ist, es mit den VW-Jungs aufzunehmen.“

Kris Meeke hatte sich vom Nachmittag mehr erhofft, doch die Absage von WP14 spielte ihm nicht in die Karten. „Das war gut für die Fahrer, die weiche Reifen gewählt hatten“, sagte der Citroën-Pilot, der nur noch 8,3 Sekunden hinter Robert Kubica auf Platz 8 liegt. Den Sprung noch weiter nach vorn gelang ihm nicht. Dort kann Hayden Paddon seine fünfte Position gegenüber Hyundai-Markenkollegen Thierry Neuville absichern, auch weil der Belgier bei seiner Reifenwahl daneben lag. „Das Auto rutschte hin und her. Ich glaube das war die schlechteste Entscheidung, die ich je getroffen hatte“, stöhnte Neuville.

WRC2: Kremer holt wieder auf

Während Esapekka Lappi die WRC2-Wertung weiterhin souverän von seinem Teamkollegen Pontus Tidemand und Karl Kruuda (Citroën DS) anführt, kann sich Armin Kremer (Skoda) wieder näher an Jari Ketomaa (Ford) heranschieben und den Rückstand auf den viertplatzierten Finnen auf nur 7,9 Sekunden verkürzen.

LINK: Aktuelle Ergebnisse der Rallye Polen ...

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