Mexiko nach WP19

Mikkelsen fliegt ab

Jari-Matti Latvala geht mit mehr als anderthalb Minuten Vorsprung auf Sébastien Ogier in den letzten Tag der Rallye Mexiko. Dani Sordo ist auf dem Weg zum Treppchen, denn Andreas Mikkelsen rutschte von der Strecke.

Die Entscheidungen bei der Rallye Mexiko scheinen gefallen. Allerdings wartet bei der letzten Etappe vor der Power Stage noch die 80 Kilometer lange WP „Guanajuato“ auf die Fahrer - Umwälzungen nicht ausgeschlossen. 

Jari-Matti Latvala startet allerdings mit einem überdeutlichen Polster in den Tag. Nach zwei weiteren Bestzeiten hat der Finne nun mehr als anderthalb Minuten Vorsprung auf VW-Kollege Sébastien Ogier. „Heute hat alles gepasst. Das Gefühl im Auto war brilliant und Miikka war einfach perfekt“, bedankte sich Latvala bei seinem Beifahrer.

„Jetzt haben wir einen Puffer von einer Sekunde pro Kilometer, das ist ungeheuer wichtig. Falls die Reifen oder Bremsen zu heiß werden, können wir reagieren und das Tempo leicht herausnehmen.“ Bei dem großen Rückstand hat sich Sébastien Ogier mittlerweile auf den zweiten Platz eingestellt. „Der Kampf ist vorbei. Was ich jetzt noch tun kann, ist die Rallye zu beenden. Und natürlich sind auch die Punkte der Power Stage das Ziel“, sagte Ogier, der seinen Vorsprung in der WM-Wertung ausbauen will.

Auch der Kampf um den dritten Rang ist vorüber, denn Andreas Mikkelsen kassierte nicht nur eine Zeitstrafe wegen eines Stempelfehlers, sondern blieb danach im Graben strecken. „Der Tag hat gut angefangen und schlecht aufgehört“, fasste Mikkelsen zusammen. „Wir haben den Abstand auf Dani Sordo verringert. Doch auf ‚Otates' sind wir etwas zu schnell über eine Kuppe gekommen, anschließend weit heraus getragen worden und haben einen Mauervorsprung getroffen. Wir sind herumgewirbelt und von der Strecke gerutscht.“

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Dani Sordo liegt damit auf Podiumskurs - trotz eines Tags voller Probleme. Ein überhitzter Motor hätte beinahe das Aus bedeutet. „Heute Mittag haben wir Glück gehabt, dass wir es überhaupt zum Service geschafft haben. Der Kühlerventilator war bei der langen WP ausgefallen und die Temperaturen sind an die Decke gegangen“, erklärte Sordo seine Sorgen. „Dazu kam ein Dreher 300 Meter vor dem Ziel. Danach fehlte dann einfach das Vertrauen. Ich mag die Balance des Autos auf harten Reifen nicht. Morgen ist noch ein langer Tag, der dritte Platz ist alles andere als sicher.“

Andreas Mikkelsens VW Polo kann nicht mehr repariert werden, er muss den letzten Tag genau wie Thierry Neuville auslassen. Nur Eric Camilli geht bei der letzten Etappe wieder an den Start. Teamkollege Mads Östberg ist nach einer mäßigen, aber fehlerlosen Leistung auf dem Weg zum vierten Platz. Hayden Paddon ist Fünfter vor Ott Tänak, Martin Prokop und Lorenzo Bertelli.

20-Minuten-Polster

WRC2-Spitzenreiter Teemu Suninen hat seinen Vorsprung auf den Polen Hubert Ptaszek mittlerweile auf knapp 20 Minuten ausgebaut. „Nicht einfach, vorsichtig zufahren, ich hatte Konzentrationsprobleme. Es ist besser, Gas zu geben. Ich könnte viel schneller fahren, aber das ist jetzt einfach nicht angebracht“, meinte Suninen. Armin Kremer musste mit einem Aufhängungsschaden erneut aufgeben.

Der Sonntag startet um 15:03 Uhr deutscher Zeit mit der längsten WP der Saison. „Guanajuato“ dauert 80 Kilometer und schätzungsweise 50 Minuten volle Konzentration. Um 19:08 Uhr wird als Power Stage erneut „Agua Zarca“ gefahren.

Ergebnis nach WP19

1.Latvala / AnttilaVolkswagen Polo R WRC03:27:22.8
2.Ogier / IngrassiaVolkswagen Polo R WRC+01:35.7
3.Sordo / MartíHyundai i20 WRC '16+02:40.4
4.Östberg / FloeneFord Fiesta RS WRC+04:48.8
5.Paddon / KennardHyundai i20 WRC '16+05:42.1
6.Tänak / MõlderFord Fiesta RS WRC+07:50.0
7.Prokop / TománekFord Fiesta RS WRC+09:23.5
8.Bertelli / ScattolinFord Fiesta RS WRC+10:19.5
9.Suninen / MarkkulaŠkoda Fabia R5+12:33.7
10.Gorban / KorsiaMini Cooper WRC+27:49.2

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