WM 2017

Mikkelsen: „Echter Schritt nach vorn“

In Polen bekommt Andreas Mikkelsen erneut die Chance, sich im Citroën C3 WRC zu beweisen. Dabei profitiert er auch von neuen Teilen, die von Kris Meeke vehement gefordert wurden.

Citroën hat vor der Rallye Polen zwei Veränderungen am C3 WRC homologieren lassen. Zum einen veränderten die Franzosen das hintere Differenzial, zum anderen die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Diese soll bislang 42 zu 58 Prozent (Schotter) betragen haben und wurde nun auf 48:52 angepasst. Auch auf Asphalt ging man bislang den extremsten Weg und legte die Verteilung auf 28 zu 72 Prozent aus.

Im Gegensatz zur offiziellen Darstellung von Citroën war nicht Mikkelsen der ausschlaggebende Faktor für die Veränderungen, der auf die Strafbank versetzte Kris Meeke kämpfte schon seit der Rallye Schweden für den Einbau der neuen Teile.

Die vermeintliche Nummer 1 von Citroën muss den polnischen WM-Lauf auf Anweisung von Teamchef Yves Matton auslassen und wird erst wieder in Finnland im Auto sitzen. Meeke nahm dennoch an der offiziellen Streckenbesichtigung (Recce) teil, durfte aber mit keinem Medienvertreter reden.

Der Rollentausch zwischen Meeke und Mikkelsen wurde kurzfristig auf Sardinien entschieden. „Ich habe erst bei unserer gemeinsamen Schlussbesprechung erfahren, dass ich auch in Polen im Auto sitzen werde“, erklärte Mikkelsen, der zunächst Mühe hatte, sich an die Fahreigenschaften des C3 WRC zu gewöhnen. „Der Citroën bricht in der Kurve viel stärker aus, ich habe die Rückmeldung vom Heck vermisst“, schilderte der Norweger, der seine Strategie entsprechend änderte. „Ich hätte mit einem höheren Risiko schneller sein können, aber was hätte es mir gebracht? Ich habe mich noch nicht wohl im Auto gefühlt und das Letzte, was ich gebrauchen konnte, war ein Unfall.“

Einsatz in Deutschland

Mikkelsen bekam beim anschließenden bei einem zweitägigen Test die Möglichkeit, mit den neuen Teilen den C3 WRC mehr auf seine Bedürfnisse abzustimmen. „Wir haben an so gut wie allen Bereichen des Autos gearbeitet“, schilderte der 28-jährige, der dabei seine Erfahrungen aus der Entwicklung des Volkswagen Polo WRC einbringen konnte. Mikkelsen spricht von „einem echten Schritt nach vorn“ und will nun in Polen auf das Podium fahren.

Ob er anschließend auch in Finnland dabei sein wird, ist im Moment nicht entschieden. Dort wird wieder Meeke zum Einsatz kommen, in den beiden anderen Autos sollen Craig Breen und Khalid Al-Qassimi sitzen. Nach aktueller Lage sitzt Mikkelsen in Deutschland wieder im C3 WRC sitzen, doch wie die Rallye Sardinien zeigte, können sich die Dinge bei Citroën sehr schnell ändern.

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