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Michelin scheitert mit Klage

Die Klage von Michelin gegen die Entscheidung über die Vergabe der Einheitsreifen zu Gunsten Pirellis, ist in erster Instanz abgelehnt worden.

<strong>ABGEWIESEN:</strong> Michelin will weiter klagen

Michelin hatte beim Landgericht Paris rechtliche Schritte gegen den FIA-Entschluss eingeleitet und wollte gerichtlich erwirken, dass diese für nichtig erklärt. Als Begründung führte man ?Unregelmäßigkeiten im Ausschreibungs-Verfahren? an. In erster Instanz lehnte das Gericht die Klage ab, doch Michelin will nicht so einfach aufgeben und kündigte Widerspruch gegen diese Entscheidung an.

 

Pirelli hatte ein Angebot von 11 Millionen Euro vorgelegt ? allerdings erst im zweiten Anlauf. Die Ausgangsofferte sei mit neun Millionen Euro um 300.000 unter jener von BFGoodrich gewesen, die dabei auch noch von zehn zu beliefernden Wagen weniger ausgegangen seien als Pirelli. Dann habe ein Gespräch zwischen der FIA und Pirelli stattgefunden und die Italiener besserten nach. Das dürfte der Stein des Anstoßes sein, auf den Michelin bei Tribunal de Grande Instance de Paris pocht.

 

Technisch gibt es keinen Grund, die Franzosen zu boykottieren. Aber seit dem Formel 1-Debakel von Indianapolis vor gut zwei Jahren, als alle Michelin-Autos aus Sicherheitsgründen nur die Einführungsrunde fahren konnten, ist das Tischtuch zwischen Hersteller und Verband zerschnitten. Der inzwischen verstorbene Firmenchef Edouard Michelin wütete damals öffentlich gegen die FIA, weil die einen Kompromissvorschlag der Franzosen nicht angenommen hatte.

 

Beweisen kann es keiner, aber in der Motorsport-Industrie gilt es in Hintergrund- und Kamingesprächen als klare Sache: Seit Indy 2005 ist Michelin unten durch, die Niederlage bei der Vergabe der Einheitsreifen auch noch eine Folge dieser Affäre.

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