Rallye Sardininen - nach WP13

"Mein Fehler": Latvala gibt Führung an Ogier ab

Jari-Matti Latvala fällt wegen eines Missgeschicks von der Spitze zurück auf Rang drei. Sébastien Ogier übernimmt die Führung und kann sich auf einen ruhigen Sonntag einstellen.

<strong>TRAUM VORBEI:</strong> Jari-Matti Latvala leistete sich den entscheidenden Fehler, der ihm den möglichen Sardinien-Sieg kostete

Alle Augen richteten sich am Samstagnachmittag auf das Duell zwischen Spitzenreiter Jari-Matti Latvala und Verfolger Sébastien Ogier - nur kurz wurde die allgemeine Aufmerksamkeit abgelenkt durch die Nachricht, dass Robert Kubica mit einem Rad weniger als üblich in der WP12 gestrandet war. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass Latvalas Motor keineswegs an Überhitzung litt, sondern dass ein defekter Sensor den Fehlalarm ausgelöst hatte, standen alle Zeichen wieder auf Kampf.

 

Ogier ging voll auf Angriff und war auf „Monte Olia“ 5,4 Sekunden schneller als Latvala, der sich im Ziel darüber wunderte, dass ihm mitten in der WP plötzlich der Motor ausging. Damit war der Abstand auf 12,3 Sekunden geschmolzen – und bei der ersten Durchfahrt der WP „Monte Lerno“ hatte Ogier Latvala elf Sekunden abgeknöpft. Aber das Duell war dann auf den 59,13 Kilometern schneller vorbei als gedacht.

 

Nach wenigen Kilometern war Latvala ein Stein im Weg. „Mein Fehler“, gab der Finne, der mehr als zwei Minuten später als gedacht stempelte, im Ziel sofort zu. „Ich hab das Heck verloren und einen Stein getroffen. Wir mussten anhalten, um das Rad zu wechseln. Allerdings hatten wir Probleme mit dem Bremsen und wären die Führung sowieso los gewesen.“ Latvala musste nicht nur die Spitze abgeben, sondern fiel durch das Missgeschick auf Rang drei hinter Mads Östberg zurück.

 

Der neue Spitzenreiter kann sich jetzt auf einem riesigen Polster ausruhen. Ogier hat 1:40,2 Minuten Vorsprung. „Alles in Ordnung, auch wenn die Reifen ziemlich hinüber sind“, meinte Ogier. Mads Östberg findet sich auf Platz zwei wieder und muss nun nicht mehr Andreas Mikkelsen, sondern Latvala (+21,3) hinter sich halten. „Mit dem Tag bin ich wirklich sehr zufrieden. Und wenn es sein muss, kann ich noch eine Schippe drauflegen“, kündigte Östberg an.

 

Nachdem ein Dämpfer des VW Polo wegen eines Schlags schlapp machte, war Mikkelsen aus dem Kampf um Platz drei draußen. Er liegt 36,3 Sekunden hinter Latvala auf vier. Aus dem Fiesta-Quartett wurde durch Kubicas Ausrutscher ein Trio. Elfyn Evans erlebte im Gegensatz zu den Teamkollegen bislang eine Rallye ohne Zwischenfälle und belegt Rang fünf. Dahinter folgen Martin Prokop und Henning Solberg auf sechs und sieben. Achter ist Khalid Al-Qassimi im Citroën DS3.

 

Rang neun belegt Lorenzo Bertelli - der neue Spitzenreiter in der WRC2, nachdem Nasser Al-Attiyah nicht ins Tagesziel kam. Al-Attiyah flog an der gleichen Stelle von der Strecke wie Yazeed Al Rajhi bei der ersten Schleife. Bernardo Sousa (wie Bertelli im Ford Fiesta RRC) liegt auf dem zehnten Platz vor Sébastien Chardonnet im neuen Citroën DS3 R5.

 

Für Hyundai gehen die Sorgen weiter. Haydon Paddon schleppte sich mit nur drei funktionstüchtigen Zylindern durch die letzte WP, bis er die Anweisung bekam, den i20 abzustellen, um keinen Motorschaden zu riskieren. Kleines Trostpflaster für das Team: Thierry Neuville sammelte am Samstag tüchtig Kilometer und Daten, liegt bereits wieder auf Rang 14 und fuhr zum Abschluss die drittschnellste Zeit.

 

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