WM 2016

Meeke und die Überwindung auf Eis

Trotz Eis und Schnee gehört die Rallye Schweden zu den schnellsten WM-Läufen überhaupt. Das irrwitzige Tempo ermöglichen die speziellen Spikereifen, doch deren Potenzial voll ausnutzen zu können, kostet zunächst einiges an Überwindung, wie Kris Meeke findet.

Sie ist eine wie keine: Die Rallye Schweden. Seit 1950 wird das nordeuropäische Schnee-Event ausgetragen, in dieser Saison gastiert die Rallye-Weltmeisterschaft dort zum 40. Mal. Damit zählt dieser Lauf ebenso wie die traditionsreichen Veranstaltungen in Finnland und Großbritannien zu den absoluten Klassikern im Kalender – und ist Jahr für Jahr ein besonderes Highlight. „Ich verfüge zwar über nicht viele Erfahrung in Schweden. Aber es ist eine meiner Lieblingsrallyes. Bei diesen Bedingungen zu fahren ist ein einmaliges Vergnügen“, fiebert auch Kris Meeke dem Start entgegen.

Im Idealfall liegen die Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt und eine zentimeterdicke Schneeschicht bedeckt die spiegelglatten Eispisten. Dann schlägt die Stunde der schmalen Spikereifen, die für einen enorm hohen Grip sorgen.

„Zu Beginn muss man sich fast zwingen anzugreifen, denn der Körper und Geist sagt einem, dass man ins Schleudern gerät“, beschreibt Meeke die Herausforderung. Doch wenn die Fahrer Vertrauen in die 195 mm schmalen Spikereifen gefasst haben, steigt das Fahrvergnügen überproportional an. „Es ist vergleichbar mit dem Fahren eines Autos, das über sehr viel Abtrieb verfügt. Man muss seine eigenen Limits überwinden, um das Maximum an Leistung abrufen zu können. Allerdings ohne diese Grenze zu überschreiten!“

Für einen dicken Wehrmutstropfen in diesem Jahr sorgen die milden Temperaturen im Värmland und die geringe Schneehöhe. Wenn das Eis fehlte und die Schotterpisten aufbrechen, dann werden die kleinen Spikes regelrecht aus ihren Profilblöcken gerissen. Dann wird aus dem winterlichen Vergnügen ein regelrechter Überlebenskampf der Reifen.

„Die Bedingungen sollen dieses Mal nicht ideal sein. Aber sie sind für alle gleich und auch damit müssen wir zurechtkommen“, sagte Meeke, der nicht davon ausgeht, erneut mit Sebastien Ogier um den Sieg kämpfen zu können. „Obwohl wir in Monte Carlo einen sehr ermutigenden Saisonstart hatten, gehe ich nicht davon aus, dass wir erneut um den Sieg kämpfen können. Ich muss einfach noch sehr viel auf diesem Untergrund lernen. Aber ich wäre zufrieden, wenn ich meine Leistung aus dem Vorjahr wiederholen könnte“, so Meeke, der bei der Rallye Schweden 2015 zwar nur Siebter wurde, allerdings auch eine Bestzeit und mehrere Top3-Zeiten setzen konnte.

Eine Sache bleibt unterdessen ungeklärt. Warum der Unterbodenschutz von Kris Meekes Auto bei der Rallye Monte Carlo abgerissen wurde, können die Citroën-Techniker nur vermuten. Sie gehen davon aus, dass Meeke den Steinbrocken, der mitten auf der Fahrlinie aus dem Untergrund ragte, genau mit jener Stelle erwischte, an der sich der Befestigungsbolzen des Schutzes befand. Mehr lässt sich nicht sagen. Die Fans haben das komplette Teil als Souvenir mit nach Hause genommen.

VIDEO: Ausrutscher Kris Meeke Schweden 2015


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