Citroën C3 WRC

Meeke: „Kein Vergleich zur Gruppe-B“

Wenn Kris Meeke über den neuen Citroën C3 WRC spricht, kommt er sofort ins Schwärmen. Mehr Leistung, mehr Fahrspaß und mehr Sicherheit sollen ab 2017 die Karten in der Weltmeisterschaft neu mischen. Interview.

Kris, eine Menge Leute sind beim ersten Test des C3 WRC dabei. Herrscht eine neue Stimmung bei Citroën Racing?

„Alle stehen zu 100% hinter dem Projekt und das ist fantastisch. Als ich vor zwei Jahren zu Citroën Racing kam, lag der Schwerpunkt auf der Tourenwagen-WM und die Entwicklung des World Rally Cars wurde eingeschränkt. Jetzt kann man richtig spüren, wie die Energie wieder da ist, die Ingenieure kommen zurück und haben nun Erfahrungen auf der Rundstrecke. Die ganze Maschinerie läuft auf Hochtouren und das motiviert mich noch mehr. Zusammen können wir künftig etwas wirklich Großes auf die Beine stellen.“

Wie hat sich die erste Fahrt im Auto angefühlt?

„Es ist immer aufregend ein Auto zum ersten Mal zu bewegen. Aber dieses Mal ist es anders. Es ist der Beginn eines neuen großen Programms von Citroën Racing und es ist der Startschuss in eine neue Ära der Rallye-WM. Das macht diesen Moment so speziell. Ich weiß, dass alle eine Menge Arbeit in den Aufbau des neuen Autos gesteckt haben. Auch das ist für mich sehr speziell. Jetzt beginnen wir einen neuen Abschnitt und jetzt bin ich am Zug.“

Die neue WRC-Generation wird oft mit der Gruppe-B verglichen. Wie denkst Du darüber?

„Offensichtlich ist es eine Zeit im Rallyesport an die sich alle gerne erinnern. Die Autos waren spektakulär, hatten ein auffälliges Design und riesige Spoiler. Wir kehren zu diesem Ansatz zurück, mit einer deutlich aggressiveren Optik, aber mit den Vorteilen der Technik, die wir im Jahr 2016 haben. Ich bin ein oder zwei Gruppe-B-Autos gefahren und ich kann sagen, dass es kein Vergleich ist. Das Potenzial der neuen World Rally Cars ist unglaublich!“

Citroen C3 WRC Test

Citroen C3 WRC Test

Posted by Rallye-Magazin on Tuesday, April 19, 2016


Wie war das Gefühl, als Du zum ersten Mal richtig Gas gegeben hast?

„Mit der Leistung und der Aerodynamik sind diese Autos großartig. Nach den ersten Kilometern filmte einer unserer Mechaniker die Eindrücke in meinem Gesicht. Ich habe es in diesem Moment gar nicht gemerkt, aber mein breites Grinsen sprach Bände und verriet, wie viel Spaß mir das neue Auto gemacht hat.“

Der Zuwachs an Leistung ruft Bedenken hervor. Ist es ein richtiger Schritt?

„Ich habe immer gedacht, dass die Aerodynamik nicht zu wichtig werden sollte, denn hier geht es um Rallyesport und der sollte nicht wie die Rundstrecke werden. Ich denke wir haben eine gute Balance gefunden und die Autos werden nicht nur toll zu fahren sein, sondern auch den Zuschauern gefallen. Aber ich denke, der Fahrer wird eine größere Rolle als bisher spielen. Deshalb bin ich der Meinung, dass die WRC 2017 auch nur in der Weltmeisterschaft eingesetzt werden sollten, wie die Formel-1-Autos, oder die MotoGP-Bikes nur in ihren Serien starten dürfen.“

Es geht bei den neuen Autos nicht nur um den Zuwachs an Leistung, die Sicherheit hat sich auch verbessert, oder?

„Wenn die Regeln gleich bleiben, werden wir jedes Jahr ein wenig schneller. Man kann die technische Entwicklung nicht anhalten. Die neue Generation wird ein großer Schritt nach vorne sein, auch was die Sicherheit im Cockpit und dem Schutz bei einem Seitenaufprall angeht. Wir bewegen uns in die richtige Richtung.“

Letzte Frage: Wie fährt sich der C3 WRC auf Schotter?

„Wir waren kaum losgefahren, da habe ich bereits gemerkt, was für ein geniales Rallyeauto ich habe. Ich war bereits in etliche Entwicklungen von Autos eingebunden und generell wartet man bei der ersten Ausfahrt mehr, als das man zum Fahren kommt. Aber dieses Mal konnte ich sofort eine Menge Kilometer abspulen und mich den verschiedenen Setups widmen. Das war wie ein Traum.“

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