Morgen Nachmittag ist es endlich soweit. Um 16 Uhr beginnt der Shakedown der Rallye Monte Carlo und es ist die erste Standortbestimmung für die World Rally Cars der dritten Generation. Richtig ernst wird es jedoch erst am Donnerstagabend um 20:18 Uhr. Dann steht die Auftaktprüfung der ‚Monte’ auf dem Programm, die 21,25 Kilometer lange Strecke von 20:18 Entrevaux nach Ubraye.
„Nach den letzten Tests kann ich es kaum erwarten, dass es endlich losgeht“, fiebert Citroën-Speerspitze Kris Meeke dem Startschuss in die neue Saison entgegen. In den letzten Monaten entwickelte er zusammen mit den Technikern den neuen C3 WRC, jenes Auto, mit dem die Franzosen erneut Titel einfahren wollen. Meeke ist sich der Aufgabe bewusst: „Ich werde sicherlich im Rampenlicht stehen und ich hoffe, dass ich mich auf das Fahren konzentrieren kann.“
Bei der Rallye Monte Carlo erwartet die Fahrer direkt eine der anspruchsvollsten Herausforderungen des gesamten Jahres. Denn bei keinem anderen Lauf zur Rallye-WM sind die Witterungsbedingungen derart wechselhaft wie in den Seealpen oberhalb des mondänen Mittelmeer-Fürstentums. „Die ‚Monte’ ist nie leicht“, sagt Meeke. „Bei jedem Service müssen wir die Köpfe zusammenstecken, um die richtige - oder die am wenigsten falsche - Reifenwahl zu treffen.“
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Während der Testfahrten stand vor allem die Reifen-Problematik im Mittelpunkt, wie Technik-Chef Laurent Fregosi erklärt. „Wir haben eine breite Palette von Reifenkombinationen getestet und verschiedene Abstimmungen erprobt, um zu sehen, wie unsere bewährten Rezepte mit dem neuen Auto funktionieren“, sagt Fregosi. „Wir haben zudem viel Zeit damit verbracht, das Mapping des aktiven Mitteldifferenzials zu studieren. Diese neue Komponente erlaubt es uns, das Handling an die Streckenbedingungen anzupassen. Das Ziel ist, den Fahrern ein leicht fahrbares Auto zu geben, das es verzeiht, wenn plötzlich der Grip wechselt.“
Jetzt muss sich zeigen, ob Citroën noch immer in der Lage ist, ein siegfähiges Auto zu bauen und ob Meeke das Zeug zum Champion hat. „Wir müssen am Anfang defensiv sein, sehen, wo die Konkurrenz liegt, und dann den Rest der Rallye betrachten“, erklärt Teamchef Yves Matton. „Unsere Teams haben zwei unterschiedliche Herangehensweisen: Kris hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er diese Rallye gewinnen kann. Bei Stéphane (Lefebvre) verhält es sich anders. Wie Craig (Breen) möchten wir ihn auf ein Level bekommen, auf dem er Rallyesiege feiern kann. Doch bis dahin ist er noch in einer Lernphase, vor allem in der ersten Saisonhälfte. Er soll Punkteergebnisse anstreben und sicherstellen, dass er ins Ziel kommt.“
Meeke weiß, die ‚Monte’ immer für eine Überraschung gut sein kann – ob positiv oder negativ: „Alle sagen - und das stimmt – hier kann alles passieren.“