WM 2017

Matton: „Übernehme die volle Verantwortung“

Citroën-Teamchef Yves Matton kann nicht die erhofften Ergebnisse in Frankreich abliefern und gerät nach einer Reihe von Entscheidungen immer mehr in das Kreuzfeuer der Kritik. Jetzt versucht der Belgier den Befreiungsschlag.

Yves Matton Citroen
Yves Matton ist mittlerweile das Lachen vergangen

Wie bewerten Sie die Ergebnisse ihres Teams in Polen?
„Als wir den Wetterbericht für die erste Etappe sahen, war uns sofort klar, dass unsere Fahrer nicht in der Lage sein würden, an der Spitze zu kämpfen. Dafür gab es zwei Gründe: Unsere gesamte Testarbeit mit den neuen Teilen fand im Trockenen statt und die späte Startposition war unter diesen Bedingungen ein Nachteil. Als sich diese besserten waren unsere Piloten wieder mit dabei und konnten die Arbeit des Teams im Vorfeld der Rallye nutzen. Es gibt im Motorsport keine Wunder: Es dauert noch eine Weile, ehe sich unsere harte Arbeit auszahlen wird, vor allem weil die anderen Teams sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen.“

Ausgerechnet Stephane Lefebvre war in Polen als Fünfter der beste Citroën-Pilot und wird nun bei den kommenden Rallyes nicht eingesetzt ...
„In Finnland treten für uns Kris Meeke, Craig Breen und Khalid Al Qassimi an. In Deutschland sitzen Kris Meeke, Andreas Mikkelsen und Craig Breen in unseren Autos. Stephane wird in Spanien wieder dabei sein. Das bestmögliche Ergebnis für Citroën hat immer Priorität, dass wissen nicht nur die Mechaniker und Ingenieure, sondern auch unsere Fahrer. Stephane hat das verstanden. Er wird in der Zwischenzeit nicht einfach rumsitzen, sondern bei verschiedenen Testfahrten dabei sein.“

War es richtig, Kris Meeke in Polen nicht starten zu lassen?
„So etwas passierte nicht das erste Mal in der Weltmeisterschaft. Schon mehrere Teams haben in der Vergangenheit Anpassungen in ihrer Fahrerriege vorgenommen. Ich bin überzeugt, dass Kris eine Pause gebraucht hat. Dadurch soll zu einer Form finden, damit wir wieder zusammen gewinnen können. Im Moment kann niemand sagen, ob wir richtig oder falsch liegen. Aber wir mussten reagieren, um diese Serie von Ergebnisse zu beenden. Ich übernehme für diese Entscheidung die volle Verantwortung.“

Kris kann aber nicht alleine für die schlechten Ergebnisse verantwortlich gemacht werden. Es wurde viel über das Fahrverhalten des Autos spekuliert ...
„Wir haben das auch nie gesagt. Es ist auch hilfreich sich daran zu erinnern, dass nach jedem Test die Fahrer erklärten, wie zufrieden sie mit dem Handling des Autos sind. Aber sie waren nicht in der Lage, dieses Gefühl unter Rallyebedingungen zu finden. Das bedeutet, dass einige Entscheidungen während der Entwicklung nicht passend waren. Ich habe die Techniker angewiesen, einige Verbesserungen zu bringen, damit das Auto eine größere Vielseitigkeit aufweist. In Schweden gab es Verbesserungen an der Aufhängung, in Polen beim Antrieb und weitere werden in den kommenden Monaten kommen. Das alles braucht allerdings Zeit.“

Sie hatten für 2017 Siege als Saisonziel ausgegeben. Halten Sie daran fest?
„Die Priorität gilt nun der Vorbereitung auf 2018. Einige Verbesserungen benötigen noch einige Monate Entwicklungsarbeit und sie werden nicht vor dem Start der neuen Saison fertig. Das bedeutet aber nicht, dass wir in diesem Jahr nicht mehr gewinnen wollen. Auf Korsika haben wir das Potenzial des Autos auf Asphalt gezeigt. Aber ich habe die Ingenieure angewiesen, sich auf die Entwicklung des Autos zu fokussieren, weniger auf die spezielle Abstimmung für jede Rallye.“

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