Zukunft der WM

Mahonens Äußerungen spalten Szene

Wie erwartet stoßen die Äußerungen von Noch-FIA Rallyedirektor Jarmo Mahonen bezüglich der Straffung eines WM-Laufs auf geteiltes Echo.

Kurz und knackig und mit viel Wirbel in den sozialen Netzwerken - So soll die Prüfung der Zukunft sein

FIA Rallye-Direktor Jarmo Mahonen hat in der Szene gehörig für Wirbel gesorgt, als er eine Straffung im Ablauf eines WM-Laufs forderte. Der Finne wünscht sich nicht nur wieder mehr Leben im Servicepark, den die Fahrzeuge tagsüber wieder öfters ansteuern sollen, sondern auch kürzere Prüfungen, die für mehr Unterhaltung in den sozialen Netzwerken sorgen. Toyota-Teamchef Tommi Mäkinen stimmt ihm in diesem Punkt zu. „Damit bekommen wir mehr Berichterstattung“, so der Finne gegenüber Motorsport News.

Hyundai-Teamchef Michel Nandan kann dem Vorschlag dagegen weniger abgewinnen. „Rallye sollte Rallye bleiben und die WM-Läufe sollte sich ein wenig unterscheiden. Wenn man die Prüfungen derart verkürzt, dann sind wir beim Rallycross“, so der Monegasse, der allerdings auch die Notwendigkeit für Veränderungen sieht. „Ich stimme zu, dass sich der Rallyesport der heutigen Gesellschaft anpassen muss und wir vielleicht weniger aus der Vergangenheit brauchen. Es ist auch wahr, dass bei mehr Prüfungen mehr Gesprächsstoff geboten wird. Aber zu sagen, dass wir zehn Prüfungen mit zehn Kilometern oder weniger brauchen, hat nichts mit der DNA des Rallyesports zu tun.“

Beim WRC-Promoter in München verfolgt man die Diskussionen sehr aufmerksam. Auch hier diskutiert man intensiv über Veränderungen im Ablauf eines WM-Laufs und will diesen kompakter gestalten. „Man darf nicht vergessen: Die Aufmerksamkeitsspanne junger Leute beträgt zwischen acht und 14 Minuten, was will man da noch mit einer 80 Kilometer Prüfungen? Die gehen weg und machen etwas Anderes. Der Sport muss sich den Gewohnheiten der künftigen Generationen anpassen. Wenn wir das nicht machen, sind wir aus dem Geschäft“, sagte Promoter-Chef Olivier Ciesla. „Wir können weiterhin eine 40 oder 50 Kilometer Prüfung am Freitagmorgen haben. Aber am Sonntagmorgen will ich sie nicht haben. Dann schlafen alle ein, bevor wir zum Highlight des Wochenendes (Power-Stage) kommen.“

Höherer Anteil an WP-Kilometern

Mahonen hatte zudem gefordert, dass sich das Verhältnis zwischen Wertungs- und Gesamtkilometern wieder bessert und strebt dabei einen Wert von mindestens 25 Prozent an. Beim kommenden Saisonauftakt in Monte-Carlo erreichen die Veranstalter 23,94 %, die neugestaltete Rallye Deutschland lag im vergangenen August bei 26,5 %. Kritik erntete die Wales Rally GB. Dort lag der Wert bei lediglich 20,5 %. „Wir wollten die Rallye nach Buith Wells verlegen, wo wir näher an den Prüfungen sind und der Anteil der WP-Kilometer damit angestiegen wäre. Dort wohnen aber nur wenige Menschen, und die Teams wollten nicht dorthin“, meinte Streckenchef Andrew Kellit. Ein Problem für viele europäische Veranstalter, mit dem sich Jarmo Mahonen künftig jedoch nicht mehr beschäftigen muss. Er verabschiedete sich in den Ruhestand.

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