Rallye Sardinien

Märtin hilft Ford-Fahrern

Ford zieht nun alle Register, um Überflieger Sebastien Loeb doch noch abzufangen. Dabei setzen die Blauen auch auf die Erfahrung von Ex-Werkspilot Markko Märtin.

<strong>SCHÜTZENHILFE:</strong> Markko Märtin testet im Vorfeld der Rallye Sardinien den Ford Focus WRC

Nach dem Gastspiel in Argentinien kehrt die WM pünktlich zur Saisonmitte nach Europa zurück: Vom 21. bis zum 24. Mai treten die Fahrer auf der beliebten italienischen Ferieninsel Sardinien zum sechsten Lauf der diesjährigen Saison an.

 

Die Annehmlichkeiten der Diamantenküste wird das Team dabei kaum genießen können, denn hohe Temperaturen und anspruchsvolle Schotterpisten stellen Mensch und Maschine vor große Herausforderungen. Dennoch haben beide Besatzungen der Werks-Ford Focus allen Grund, der Rallye Italien optimistisch entgegenzublicken: Mikko Hirvonen belegte hier in den vergangenen drei Jahren jeweils den zweiten Platz, während sein Teamkollege Jari-Matti Latvala im Vorjahr auf Rang drei fuhr und 2007 auf Sardinien erstmalig einen WM-Lauf anführte. Im gleichen Jahr feierte Altmeister Marcus Grönholm auf der zweitgrößten Mittelmeerinsel mit einem Sieg bereits den ersten nennenswerten Erfolg.

 

Dreh- und Angelpunkt der Rallye ist das im Nordosten der Insel gelegene Olbia. Der Großteil der Wertungsprüfungen verläuft allerdings durch die Wälder und Berge südlich der Stadt. Die Streckenführung entspricht größtenteils der Vorjahres-Route, beinhaltet am zweiten Tag aber zwei vollkommen neue WP und eine Prüfung, die seit 2006 nicht mehr gefahren wurde. Die Prüfungen sind zumeist sehr schnell, können aber auch recht eng werden, was eine besonders präzise Vorbereitung des Aufschriebs erfordert. Zusätzlich Schwierigkeit: Die Pisten sind zunächst von einer losen Sandschicht oder feinem Schotter bedeckt – spätestens beim zweiten Durchgang aber wird der harte Untergrund zum Vorschein kommen und dem Ford Focus und den Pirelli-Pneus alles abverlangen.

 

„Bei Trockenheit ist die Startreihenfolge ausschlaggebend“, erklärt Mikko Hirvonen. „Die ersten Teilnehmer fahren die Strecke vom Sand frei und ebnen die Piste so buchstäblich für die anderen Teams. Am Freitag werde ich als Dritter losfahren – das ist eine gute Ausgangsposition. Für die zweite Etappe am Samstag hoffe ich, etwas weiter hinten zu stehen, denn bei dieser Rallye könnte der Schlüssel zum Erfolg darin liegen, das Feld von hinten aufzurollen.“

 

Jari-Matti Latvala nimmt die Sardinien-Rallye bereits zum fünften Mal in Angriff und ist dank seines guten Abschneidens in Südamerika voller Optimismus: „Wie in Argentinien visiere ich auch hier einen dritten oder vierten Platz an. Auf Sardinien war ich schon in der Vergangenheit recht erfolgreich – also korrigiere ich diese Zielvorgabe im Laufe der Rallye vielleicht auch noch nach oben.“

 

Übrigens kommen beide Werksfahrer im Vorfeld der Rallye in den Genuss eines besonderen Vorbereitungskurses: „Um sicherzustellen, dass wir das Bestmögliche aus dem Ford Focus WRC herausholen, testen Mikko und Jari-Matti noch bis Sonntag gemeinsam mit unserem ehemaligen Werksfahrer Markko Märtin auf der Insel“, verrät Teamdirektor Malcolm Wilson. „So gewinnen wir nicht nur neue Erkenntnisse, sondern profitieren zusätzlich auch von Markkos Erfahrung.“

« zurück