WM 2017

Mäkinen streckt die Hände nach VW-Trio aus

So schnell ändern sich die Zeiten. Noch vor kurzem musste Toyota-Teamchef Tommi Mäkinen erkennen, dass er keinen Spitzenfahrer für die kommende Saison verpflichten kann. Durch den Ausstieg von Volkswagen hat er plötzlich drei neue Optionen.

Akio Toyoda und Tommi Mäkinen
Akio Toyoda und Tommi Mäkinen wollen an erfolgreiche Zeiten anknüpfen

Sebastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen haben zwar einen weiterhin gültigen Vertrag, nachdem sich Volkswagen aber kurzfristig aus der Weltmeisterschaft zurückgezogen hat, stehen sie ohne Auto da. Eine gut bezahlte Auszeit kommt für das Trio sicher nicht in Frage, die drei wollen in der kommenden Saison unbedingt in einem der neuen World Rally Cars sitzen, die so viel Spektakel versprechen.

Eine Möglichkeit für den Neuanfang bietet sich in Finnland. Dort hat Tommi Mäkinen in den letzten Monaten das Toyota-Team aufgebaut und den Yaris WRC entwickeln lassen. Der weltgrößte Autohersteller steht fest hinter dem Projekt, Unternehmenschef Aki Toyoda stellte unlängst auch noch Softwaregigant Microsoft als Partner vor. Was Mäkinen bislang aber fehlt, ist ein echter Spitzenfahrer. Keiner der großen Namen war für 2017 verfügbar, bis es zur folgenschweren Entscheidung des VW-Vorstands kam.

„Ich habe schon vor einiger Zeit gesagt, wenn ich die Möglichkeit bekomme, diese Fahrer zu bekommen, dann werde ich es versuchen“, sagte Mäkinen gegenüber dem finnischen Fernsehsender MTV. Vom VW-Trio hat er aktuell allerdings nur zwei Fahrer im Blick: „Wir stehen auf jeden Fall in Kontakt mit Ogier und Latvala. Sie sind die schnellsten Fahrer der Welt und es wäre ein Wunder, wenn sie nicht interessiert wären.“

Nicht nur bei der Fahrerriege kann sich Mäkinen, der sein Team am 13. Dezember in Helsinki offiziell präsentieren wird, noch einmal verstärken. Auch gefragte Techniker und Mechaniker mit viel Fachwissen sind durch den VW-Ausstieg plötzlich verfügbar. Für Mäkinen ein unerwartetes Geschenk, auch wenn er das Ende des VW-Einsatzes bedauert. „Es ist immer gut, wenn man so viele Hersteller wie möglich in der Weltmeisterschaft hat, vor allem wenn es sich um eine deutsche Marke handelt“, meinte der 52-jährige, den die heute verkündete Neuausrichtung von Volkswagen Motorsport überraschte. „Man muss es auch mal so sehen: Das Rallye-Programm hat viele positive Nachrichten für Volkswagen erzeugt, es gab nicht nur die negativen Meldungen wegen des Diesel-Skandals.“

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