WRC 2022

M-Sport: Wechsel auf Puma Rally1

Puma statt Fiesta. Die Einführung des Hybridantriebs sorgt bei M-Sport für einen Fahrzeugwechsel in der Topklasse Rally1.

Escort, Focus, Fiesta und nun Puma. M-Sport wird ab 2022 das vierte Modell als Top-Rallyefahrzeug einsetzen. Lange Zeit wurde über einen Wechsel des Basisautos spekuliert, beim anstehenden Goodwood Festival of Speed lässt man nun die Katze aus dem Sack und präsentiert den Puma Rally1-Prototypen erstmals der Öffentlichkeit.

Ausschlaggebend für die Wahl des kompakten SUV war die nochmals verschärfte Strategie von Partner Ford. Bis 2026 will das Unternehmen alle Serienfahrzeuge mit einem Hybridantrieb anbieten und ab 2030 komplett auf Elektro wechseln. Auffällig: das riesige Ford-Logo auf dem Puma Rally1, obwohl sich die Marke tunlichst von einem offiziellen WRC-Programm fernhält und stattdessen M-Sport ausschließlich bei der Entwicklung unterstützt.

„Der Puma Rally1 wird die Hybrid-Power auf die ultimative Probe stellen und beweisen, dass die Technologie in der Lage ist, aufregende Performance zu liefern“, philosophiert Ford Performance -Chef Mark Rushbrook und M-Sport-Boss Malcolm Wilson meint: „Die Einführung des Hybridantriebs bedeutet, dass die Rallyefahrzeuge leistungsstärker als je zuvor sein werden, während sie gleichzeitig die Antriebe ihrer Serienautos widerspiegeln.“

Hybrid im Rally1

Der Plug-In-Hybrid-Antrieb der neuen Rally1-Fahrzeuge kommt auf Verbindungsetappen oder im Service-Park zum Einsatz, steigert aber auch im wahrsten Sinne des Wortes selbst im Wettbewerb die Spannung: Auf den Wertungsprüfungen können die Fahrer mehrmals für jeweils drei Sekunden den elektrischen Zusatzschub von 100 kW (136 PS) aktivieren - eine Option, die auch aus taktischer Sicht interessante neue Aufgabenfelder für Rallye-Strategen eröffnet.

Die zugrunde liegende Technologie gewinnt Energie zurück, die sonst beim Bremsen oder Dahinrollen des Fahrzeugs nutzlos verloren gehen würde, und speichert sie in einer Batterie. Dort steht sie einem Elektromotor zur Verfügung, der wahlweise zur Verbrauchsreduzierung oder Leistungssteigerung einspringt. Hinzu kommt die Möglichkeit, das Auto an einer externen Steckdose aufzuladen. Im Service-Park genügen für eine komplette Batteriefüllung von 3,9 kWh voraussichtlich 25 Minuten - die Dauer eines normalen Reparatur- und Wartungsstopps.

Ein spezielles Gehäuse schützt die luft- und wassergekühlte Batterie, die hohen Beschleunigungs- und Fliehkräften widerstehen muss, vor Beschädigungen im Falle eines Unfalls. Das Hybrid-System bringt insgesamt 95 Kilogramm auf die Waage. Neben der Einführung des Hybrid-Antriebs in der nächsten Saison, setzt die Rallye-Weltmeisterschaft künftig auch auf E-Fuel, um dem aktuellen Zeitgeist weiter Rechnung zu tragen.  

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