WM 2015

M-Sport: Mit neuem WRC-Motor nach vorn

Die Rallye Portugal läutet ein neues Kapitel für M-Sport ein. Neben der Premiere des Fiesta R2, der von einem 1,0-Liter-Turbo-Dreizylinder angetrieben wird, setzt die Motorsportschmiede erstmals den runderneuerten Fiesta WRC ein. Auch hier spielt der Motor eine gewichtige Rolle.

M-Sport muss bis zur Rallye Portugal fünf neue Ford Fiesta WRC aufbauen
<strong>EMSIGES TREIBEN:</strong> M-Sport muss bis zur Rallye Portugal fünf neue Ford Fiesta WRC aufbauen

Voller Stolz führt M-Sport-Cheftechniker Christian Loriaux  seine Besucher durch die große Werkhalle, in der gerade fünf neue World Rally Cars aufgebaut werden. In Portugal (21. bis 24. Mai) feiert die überarbeitete Version des Fiesta WRC Premiere und zum ersten Mal in der Geschichte der Motorsportschmiede kommen beim Debüt des Autos nicht nur die beiden Werksfahrer Ott Tänak und Elfyn Evans in den Genuss der verbesserten Ausbaustufe, sondern auch drei Kundenteams: Lorenzo Bertelli, Robert Kubica und Martin Prokop sitzen beim kommenden WM-Lauf ebenfalls im Fiesta WRC „Mark 2“.

Trotz seines vergleichsweise geringen Entwicklungsbudgets scheint es Technikfuchs Loriaux erneut gelungen, ein Fahrzeug zu konstruieren, das mit der Konkurrenz aus den Reihen der großen Werksteams mithalten kann. Rund 80 Prozent des Autos seien neu, „und die größte Änderung am neuen Fiesta WRC betrifft den Motor“, erklärt Loriaux.

Weil der bisherige Motorenpartner Pipo seit kurzem mit Hyundai zusammenarbeitet, nahm M-Sport die Entwicklung des 1,6-Liter-Turbo-Vierzylinders erstmals in die eigenen Hände.

„Der Block ist komplett neu und der Motor hat jetzt eine Trockensumpf- und keine Nasssumpfschmierung mehr“, so Loriaux. „In der Vergangenheit wurden im Fiesta WRC Motoren verbaut, die auf einem Serientriebwerk basierten. Diese waren jedoch sperriger und die kleineren Abmessungen des neuen Blocks bedeuten für uns mehr Freiraum, um das Kühlsystem einzupassen. Der Ladeluftkühler und das Ansaugrohr sind neu, dadurch bietet der Motor unten herum ein wenig mehr Drehmoment und oben heraus ein paar PS mehr. Die Anordnung des Motors ist jedoch gleich geblieben, so wird es vom Reglement gefordert. Auch der Zylinderkopf wurde vom alten Triebwerk übernommen, jedoch in überarbeiteter Form.“

Damit die Leistung auch optimal an die Räder weitergeleitet wird, blieb auch die Kraftübertragung des Fiesta WRC nicht unangetastet. „Die Änderungen umfassen ein überarbeitetes Differenzial, das eine verzögerte Sperrwirkung im Teillastbereich ermöglicht, wie es Hyundai und Volkswagen bereits nutzen. Wir können jetzt auch die Hinterräder hydraulisch abkoppeln, wenn die Handbremse gezogen wird. Das funktioniert besser, als das rein mechanische System zuvor“, sagte Loriaux. 

Neben dem neuen Motor und den vielen Veränderungen im Antrieb, gibt es natürlich noch weitere kleine Verbesserungen, unter anderem um den Schwerpunkt weiter abzusenken.

Äußerlich wird sich das neue Auto jedoch nicht vom aktuellem Modell unterscheiden. „Die größte Änderungen an der Aerodynamik des Fiesta WRC kam bereits im letzten Jahr, als wir die neue Front des Autos einführten. Diese wird nicht verändert“, meinte Loriaux abschließend.

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