Neue Fahrerpaarung

M-Sport 2018: Ogier und Evans?

Nach dem Sieg in Wales und dem Weggang von Ott Tänak ist der Aufstieg von Elfyn Evans ins M-Sport-Werksteam so gut wie sicher. Offen bleibt die Frage, ob Sebastien Ogier sein Teamkollege wird.

Ehefrau Andrea Kaiser legt Sebastien Ogier ein Jahr Pause nahe

Sein Zeitplan ist längst aus den Fugen geraten. Am Ende des Sommers wollte Sebastien Ogier Klarheit darüber haben, für wen er im kommenden Jahr fahren wird. Am liebsten wäre es dem Franzosen, Ford würde werksseitig in die Rallye-Weltmeisterschaft zurückkehren und M-Sport in der Weise unterstützen, damit die Truppe von Malcolm Wilson weiterhin siegfähig bleibt. 

Doch der Autokonzern ziert sich. Im Hintergrund soll es zwar einige Gespräche geben, aber eine wirkliche Verpflichtung gibt es weiterhin nicht. Ogier schaute sich deshalb auch nach Alternativen um, doch nur Citroën kann ihm ein Werkscockpit für 2018 anbieten. Zu Hyundai wäre ein Wechsel frühestens 2019 möglich, bei Toyota sind die Türen sogar ganz verschlossen. „Ich habe aber noch ein Angebot von meiner Frau“, witzelt Ogier. „Sie gibt alles, damit ich nächstes Jahr zu Hause bleibe. Aber ich weiß, dass ich immer noch den Adrenalinkick brauche.“ 

M-Sport-Chef Malcolm Wilson kämpft wie ein Löwe um den Verbleib seines teuersten Angestellten, der in den Verhandlungen allerdings ein harter Knochen ist. „Er weiß genau was er will“, erinnert sich Wilson an die ersten Gespräche im vergangenen Jahr zurück. „Wenn ich jemals in den Ruhestand gehe, sollte Sebastien Geschäftsführer von M-Sport werden, denn er ist in Verhandlungen verdammt gut.“

 Ogier verlangt nach einem Umfeld, in dem es ihm möglich ist, erneut um Titel zu kämpfen. Seine größte Sorge ist, dass die Schere zwischen den reinen Herstellerteams und M-Sport im Laufe der Zeit immer weiter aufklappen könnte und er chancenlos hinterherfährt. Es ist allgemein bekannt, dass M-Sport das kleinste Budget hat, dass noch nicht einmal die Summe erreichen soll, die alleine Toyota für Ersatzteile ausgegeben hat. 

Ein wichtiger Punkt für Ogier ist der Teamkollege. Mit Ott Tänak fand er in diesem Jahr einen Partner, der nicht nur dann zur Stelle war, als Ogier nicht um den Sieg kämpfen konnte, man verstand sich auch außerhalb des Autos gut. Im nächsten Jahr wird Tänak für Toyota antreten und die Lücke bei M-Sport könnte Elfyn Evans füllen. Er hat in Wales seinen ersten WM-Sieg eingefahren und bewiesen, dass er das Rüstzeug für einen Werksfahrer besitzt. Selbst wenn Ogier M-Sport verlassen würde, hätte Wilson einen weiteren Fahrer in der Hinterhand, der für eine Überraschung gut wäre: Der Finne Teemu Suninen geigte in diesem Jahr bereits mehrfach auf und hat die Schnelligkeit für die WM-Spitze. Allerdings fehlt ihm noch die Erfahrung und die Ausstrahlung eines Ogiers, um die Mannschaft um ihn herum zur Spitzenleistung zu treiben.

« zurück