Rallye Portugal

Loriaux sauer auf seine Fahrer

Teamchef Malcolm Wilson hält sich noch bedeckt, stattdessen lässt Ford-Technikchef Christian Loriaux seinem Ärger freien Lauf. Der Belgier nimmt kein Blatt vor dem Mund, wenn es um die heutige Leistung von Jari-Matti Latvala und Petter Solberg geht.

<strong>ABFLUG:</strong> Jari-Matti Latvala landet auf WP5 neben der Strecke und verspielt seine Siegchance

38 Punkte liegt Ford hinter Citroën in der Markenwertung zurück. Nach dem frühen Ausfall von Sebastien Loeb bekam das Team eine gute Chance, diesen Rückstand in Portugal wieder aufzuholen. Doch kurz nach dem Start der zweiten Etappe warf sich zuerst Jari-Matti Latvala schwungvoll ins Aus, wenig später folgte ihm Petter Solberg.

 

"Die Meisterschaft war für uns schon vorbei und dann bekommen wir diese Chance nachdem Seb raus war. Alles was unsere Jungs zu tun hatten, war einfach so weiterzumachen. Sie wussten, dass sie Mikko kontrollieren können. Sie mussten nur auf der Straße bleiben", schimpfte Ford-Technikchef Christian Loriaux gegenüber Autosport. "Ok, es ist einfach zu sagen, bleibt nur auf der Straße, aber viele unserer Kundenautos schafften das doch auch."

 

Während sich Teamboss Malcolm Wilson tief in seinem Truck verkroch und noch kein Statement abgab, legt der Belgier weiter nach. "Nachdem Jari draußen war, lag Petter 20 Sekunden vor Mikko. Er hätte sich mehr zurücknehmen können. Wir bekamen die Wende in der Meisterschaft auf dem Silbertablett präsentiert, haben diese aber in den Papierkorb geschmissen und den dann auch noch vergraben", ächzte Loriaux weiter. Der Doppel-Ausfall schmerzt ihn besonders, weil der Fiesta WRC deutlich besser geworden war, nachdem man eine neue Getriebeübersetzung wählte. "Wir wussten, dass unser Auto richtig schnell sein würde. Wir waren sehr zuversichtlich, dass Jari im Trockenen Seb hätte schlagen können."

 

Latvala wollte sich nach dem Abflug am liebsten im nächsten Erdloch verkriechen. Noch an Ort und Stelle flüsterte er einem Reporter zu: "Vielleicht sollte ich mit diesem Sport aufhören und etwas ganz anderes machen."

 

Nach dem Durcheinander am Morgen verzögert sich der Restart zur zweiten Schleife um rund eine Stunde. Viele gestrandete Fahrzeuge auf und entlang der Strecke sorgen für erhebliche Probleme, auf dem Weg zur WP7 steckte ein Teilnehmer in einem Wasserloch fest, nachfolgende Autos mussten einen Umweg fahren und konnten gar nicht in die Prüfung starten. Um diese Schwierigkeiten am Abend zu vermeiden, wurde die WP10 ganz abgesagt.

  

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