Kovalainen im C4 WRC

Loeb von Formel-1 beeindruckt

Kaum drei Tage nach dem Gewinn seines vierten Titels in der Rallye-Weltmeisterschaft stellte sich Sébastien Loeb einer völlig neuen Herausforderung.

<strong>SEITENWECHSEL:</strong> Kovalainen im WRC, Loeb und Sordo im Formel1

Französische Champions unter sich: Kurz nach seinem Titelgewinn pilotierte Sebastien Loeb den Renault R26, den Formel 1-WM-Sieger von 2006. Aber auch Renault F1 Pilot Heikki Kovalainen nutzte die Gunst der Stunde, kaperte das verwaiste Citroën C4-World Rally Car des 33-jährigen Elsässers – und zeigte sich begeistert von der neuen Erfahrung, die Mineralöl-Spezialist Total-Elf im südfranzösischen Le Castellet möglich gemacht hatte.

 

Dass die Profis diese einmalige Gelegenheit genossen, blieb den zahlreichen Fans und Journalisten an der Strecke nicht lange verborgen: Fast den ganzen Tag verbrachten die Cracks in tiefe Diskussionen über Fahrzeugeinstellungen und Ideallinien vertieft, intensiv bemüht, sich an die für sie ungewohnten Renngeräte zu gewöhnen und die bestmöglichste Performance herauszuholen.

 

„Ein fantastisches Erlebnis“, strahlte Loeb am Ende des Tages. „Ehrlich gesagt: Ich glaube, Weihnachten findet in diesem Jahr früher statt als sonst. Erst hat mir meine Frau eine gesunde Tochter geschenkt, dann habe ich meinen vierten WM-Titel eingefahren, und jetzt durfte ich auch noch einen Grand Prix-Boliden pilotieren! Der aerodynamische Abtrieb, den der Renault R26 generiert, ist der pure Wahnsinn. Ich bin wirklich sehr beeindruckt. Im Rallyesport ist dieser Effekt praktisch unbekannt. Gottseidank kannte ich die Strecke von Le Castellet bereits von meinen Testfahrten mit dem Le-Mans-Auto, so dass ich mich voll und ganz aufs Fahren konzentrieren konnte.“

 

Auch Heikki Kovalainen stieg mit glühenden Wangen und eher unfreiwillig aus dem Citroën C4 WRC – als Finne pulsiert fast schon genetisch bedingt auch etwas Rallye-Blut in seinen Adern. Eine Ausfahrt mit dem Turbo-Allradler des Weltmeisters auf einer nahebeigelegenen Wertungsprüfung ist da ein echtes Highlight – vor allem, wenn der Beifahrer auch noch Sébastien Loeb heißt und mit guten Tipps nicht geizt.

 

„Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen: Auch für mich war dies ein richtig toller Tag“, versicherte Heikki. „Bereits in der Vergangenheit durfte ich in ähnlichen Geräten auf dem rechten Sitz Platz nehmen – aber selbst am Lenkrad zu drehen ist natürlich um Welten besser! Ich fühlte mich recht schnell sehr wohl mit dem Fahrverhalten des Autos, auch wenn es sich so völlig anders benimmt als ein Formel 1. Ich habe mich lange und ausführlich mit Sebastien und Dani unterhalten, wie sie den C4 in langsamen und schnellen Kurven unter Kontrolle halten. Das war sehr hilf- und lehrreich. Ich denke, ich konnte ihnen im Gegenzug so manchen Kniff verraten, der den Umgang mit einem Grand Prix-Rennwagen erleichtert. Heute haben wir wohl alle Drei etwas Außergewöhnliches erlebt.“

« zurück