Rallye Mexiko - WP22

Loeb übernimmt WM-Führung

Mit dem Sieg in Mexiko hat Sebastien Loeb die WM-Führung übernommen. Spannend bis zum Schluss blieb das Duell zwischen Petter Solberg und Sebastien Ogier.

<strong>SIEG:</strong> Sebastien Loeb und Daniel Elena gewinnen die Rallye Mexiko

Mit seiner starken Leistung auf der zweiten Etappe legte Sebastien Loeb den Grundstein für den Sieg in Mexiko. Zusammen mit Co Daniel Elena erarbeitete sich der Weltmeister am Samstag einen Vorsprung von fast einer Minute, ausreichend um auch als erster Fahrer auf den Strecken der Schlussetappe noch vorn zu bleiben. Die Taktik ging auf. Mit 24.4 Sekunden gewinnt Loeb den zweiten Saisonlauf und übernimmt die Führung in der Gesamtwertung.

 

"Ich bin überglücklich, wir hatten gestern einen wirklich tollen Tag und jetzt haben wir die Führung in der Meisterschaft übernommen. Wir sind sehr zufrieden", freute sich Loeb.

 

Spannend bis zum Schluss blieb das Duell zwischen Petter Solberg und Sebastien Ogier. Während Solberg wenig von Taktikspielen hielt und tapfer auf dem Gas blieb, ließ sich Ogier am Samstagnachmittag hinter seinen norwegischen Konkurrenten zurückfallen, um den Vorteil einer späteren Startposition zu haben. Der Plan funktionierte, nach der ersten Sonntagsprüfung rückte Ogier auf Rang zwei vor. Doch Solberg ließ sich nicht abschütteln und kämpfte sich wieder an den Franzosen heran. Lediglich sechs Zehnteln trennte die beiden Kontrahenten vor der abschließenden Zuschauerprüfung. Dort behielt Solberg die Nerven und rang Ogier nieder.

 

"Ich habe den zweiten Platz wahrscheinlich heute Morgen verloren, als ich nicht das Maximum herausholte. Vielleicht auch gestern Abend als wir absichtlich langsamer fuhren. Ich denke wir hätten an diesem Wochenende Petter schlagen können, aber mit Platz drei bin ich auch zufrieden", erklärte Ogier, der bei seinem ersten WRC-Einsatz in Mexiko einen mehr als starken Eindruck hinterließ. Solberg jubelte unterdessen: "Ich bin überglücklich, aber auch völlig ausgepumpt. Wir haben analysiert wie viel Zeit wir als erstes Fahrzeug auf der Strecke verlieren würden und wussten immer, dass es schwierig werden würde, aber es hat perfekt gepasst. Es ist ein großartiges Gefühl wieder auf dem Podium zu stehen."

 

CHANCENLOS: Mikko Hirvonen haderte mit dem falschen Setup seines Ford Focus

Bei Ford musste man bereits am ersten Tag erkennen, dass man beim Setup gründlich verwachst hatte. Die Abstimmung des Focus entpuppte sich als zu weich, der Groschen fiel erst dann, als Henning Solberg im Vorjahresauto schneller war als die Werkspiloten. "Dort sind härtere Federn verbaut", erkannte Teamchef Malcolm Wilson, doch zu diesem Zeitpunkt war der Citroen-Express in Richtung Sieg längst über alle mexikanischen Berge.

 

Mikko Hirvonen, der nach dem Schweden-Sieg hochmotiviert nach Mexiko angereist war, fuhr der französischen Konkurrenz hoffnungslos hinterher. Immerhin ließ ihn Teamkollege Jari-Matti Latvala auf der vorletzen Prüfung brav vorbei, damit Hirvonen wenigstens als Vierter gewertet wurde. "Es war ein verdammt schwieriges Wochenende für uns. Auch ich habe mir viele kleine Fehler geleistet", gestand der Finne im Ziel. "Wir haben im letzten Jahr gesehen, dass wir alle Punkte holen müssen, die wir bekommen können. Also mussten wir das so regeln." Latvala sah den Ford-Schachzug emotionslos: "Vor der Saison wurden die Positionen im Team klar verteilt und ich bin Nummer-2, also muss ich Mikko beim Kampf gegen Loeb helfen."

 

Hinter dem Ford-Werksduo landeten die Privatiers Henning Solberg und Frederico Villagra auf den weiteren Plätzen. "Gestern hatten wir einige Bremsprobleme, außerdem brauchte ich nach einer langen Pause wieder einen Rhythmus im Focus WRC zu finden", erklärte Villagra.

 

Einen starken Eindruck bei seinem WRC-Debüt hinterließ Ken Block. Zwar landete der US-Boy am Samstagmorgen nach einem Fahrfehler im Graben, glänzte aber auch mit schnellen Zeiten und setzte Matthew Wilson unter Druck. Der Stobart-Pilot patzte ebenfalls und rutschte fast zeitgleich in einen Graben. Kurz zuvor strandete auch Dani Sordo, der mit einem Lenkungsschaden zurückfiel. Kimi Räikkönen befand sich zu diesem Zeitpunkt längst auf dem Heimflug. Bereits am Freitag hatte sich der Ex-Formel1-Champ mit einem mehrfachen Überschlag aus der Rallye verabschiedet. 

      

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