Finnland - WP6

Loeb trotzt den Verfolgern

Noch zahlen sich die Taktikspiele vom Vortag nicht aus. Sebastien Loeb kann sich weiterhin an der Spitze der Rallye Finnland behaupten. Aber die Verfolger kommen näher.

<strong>VORN:</strong> Sebastien Loeb kann sich weiterhin an der Spitze behaupten

Schnellster Fahrer am Morgen ist Mikko Hirvonen. Wegen des großen Rückstands hat der Finne zu Beginn der zweiten Etappe eine perfekte Startposition und fliegt förmlich über die sauber gefegten Pisten seiner Heimat. "Ich versuche für die Fans so schnell und spektakulär zu fahren wie möglich. Das Podium kann ich mir zwar abschminken, aber die Top-5 sollten für uns noch drin sein", zeigte sich Hirvonen frisch motiviert.

 

An der Spitze kann sich Sebastien Loeb behaupten. Der Nachteil der ersten Startposition fällt nicht so stark aus, wie vom Franzosen zunächst erwartet, auch weil ein kurzzeitiger Regenschauer auf WP5 den losen Schotter gebunden hat. "Aber wenn man sich die Zeiten von Mikko anschaut, dann weiß man, was möglich ist", so Loeb, der 2.8 Sekunden vor seinem Teamkollegen Sebastien Ogier liegt. Der junge Franzose konnte bislang nur einen kleinen Vorteil auf seiner späteren Startposition ziehen. "Wir versuchen so sehr wie möglich anzugreifen, aber es ist nicht einfach, denn die Prüfung ist verdammt schnell", so Ogier, der immer wieder den Vergleich mit Loeb sucht. "Wenn du schneller als er bist, dann ist das immer gut. Jeder weiß, wie schwer es ist, ihn zu schlagen."

 

Vorjahressieger Jari-Matti Latvala klagte zunächst über eine zu harte Abstimmung seines Ford Fiesta und den daraus resultierenden Traktionsproblemen. Mit 9.4 Sekunden Rückstand büßte er leicht an Boden auf Spitzenreiter Loeb ein. "Die Citroëns sind schon verdammt schnell", staunte Latvala. "Ich gebe wirklich alles und weiß nicht, warum es mir in diesem Jahr so schwer fällt."

 

Auch Petter Solberg kommt noch nicht wirklich in Fahrt. Mit 27.4 Sekunden ist der Norweger zwar weiterhin Vierter, aber in die Entscheidung um den Sieg kann er aus eigener Kraft nicht eingreifen. "Es lief schon besser, aber in manchen Ecken habe ich zu kämpfen. Ich versuche es, aber ich erreiche nicht den nötigen Speed", so Solberg, der dennoch gute Laune hat. "Es macht einfach Spaß hier zu fahren. Ich mag die Prüfungen sehr."

 

Hinter Solberg belegt Jari Ketomaa den fünften Platz, dicht gefolgt von Mads Östberg der sich durch einen Fehler im Aufschrieb auf WP6 drehte und wertvolle Sekunden einbüßte. Mini-Pilot Dani Sordo klagte über Fehlzündungen und ist mit einem Rückstand von 57.6 Sekunden Siebter. "Außerdem habe auch ich mich in einer langsamen Ecke gedreht", ärgerte sich der Spanier. Noch schlimmer erwischte es Kimi Räikkönen. Der Citroën-Pilot überhörte eine Ansage von Co Kaj Lindström und legte seinen DS3 aufs Dach. Zwar konnte Räikkönen weiterfahren, fiel aber weit zurück. 

 

In der SWRC übernahm Finnland das Zepter. Skoda-Pilot Juho Hänninen konnte den jungen Esten Ott Tänak (Ford Fiesta) in die Schranken weisen und liegt nun mit 6.7 Sekunden Vorsprung vorn. Für die stolze finnische Rallyenation immerhin eine kleine Genugtuung. 
 

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