Rallye Argentinien

Loeb traut dem Frieden nicht

Sebastien Ogier betonte vor dem Start der zweiten Tagesschleife, dass er keine verrückten Dinge machen will, um Sebastien Loeb wieder einzuholen. Der Abstand sei zu groß. Der Spitzenreiter kann über diese Aussage nur milde lächeln.

<strong>SPANNUNG:</strong> Das Duell zwischen Sebastien Loeb und Sebastien Ogier fasziniert die Fans

Sebastien Ogier war auf WP7 vom ersten auf den dritten Rang zurückgefallen, nachdem er mit seinem Polo in einer Rechtskurve in ein Matschloch geriet und mit Untersteuern von der Strecke rutschte. Der Franzose blieb in einem Weidezaun hängen und ehe er sich aus dieser misslichen Lage befreien konnte, waren 40 Sekunden verstrichen. Ogier beklagte draufhin, dass die Handbremse in seinem Auto nicht richtig funktionierte, sonst hätte er den Abflug möglicherweise verhindern können. Weil alle Räder blockierten und nicht ausschließlich die beiden hinteren, hatte sich das Heck nicht wie erhofft eingedreht und Ogier rodelte schnurgerade von der Prüfung.

 

Das Volkswagen-Team ersetzte beim anschließenden Service das komplette Handbremsen- und Differentialsystem und analysierte ob es fehlerhaft war. Die Autos von Ogier und Jari-Matti Latvala sind mit dem selben System ausgestattet, das dafür bekannt ist, dass es lange braucht, um die Vorderräder freizugeben. Der dritte Polo von Andreas Mikkelsen hingegen verfügt über ein neuesSystem, das schneller ist, dem es aber noch an Wettbewerbs-Erprobung fehlt. Trotz Ogiers Wunsch nach dem neuen System will das Team es so lange nicht verwenden, bis man mit der Zuverlässigkeit zufrieden ist.

 

Der Zwischenfall sorgt jedenfalls für neue Spannung in Argentinien. 26 Sekunden liegt Ogier zurück und niemand zweifelt daran, dass der Franzose nun volle Attacke fährt. Ogier selbst lässt sich nicht in die Karten schauen. "Ich werde nicht wie verrückt losfahren und versuchen Seb zu schlagen", erklärte er. "Ich sagte vor dem Start, dass die Meisterschaft bei mir Priorität genießt und so ist es auch. Der Abstand auf ihn ist ein wenig zu groß."

 

Loeb konnte angesichts dieser Aussage nur milde lächeln. "Das ist doch Blödsinn. Nichts ist hier entschieden. Wir sind beide in der gleichen Situation. Er wird angreifen, ich werde angreifen, denn Hirvonen liegt nur neun Sekunden hinter mir. Es ist noch lang hin bis zur endgültigen Entscheidung", meinte der Weltmeister.

 

Auch VW-Sportchef Jost Capito glaubt daran, dass Ogier weiterhin voll angreifen wird. "Als er ins Auto stieg, fragte er mich, 'was machen wir'? Ich sagte, versuch es, aber sei nicht dumm", erklärte Capito. "Ich denke er hat in den letzten Rallyes gezeigt, dass er das kann. Er weiß, dass er um die Weltmeisterschaft fährt, aber natürlich will er auch gewinnen. Ich will ihn nicht zurückhalten, wenn er es schaffen kann. Er kann machen, was immer er für richtig hält. Und ich bin sicher, er kann es schaffen."

 

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