Rallye Spanien nach WP18

Loeb siegt vor Hirvonen

Sebastien Loeb und Co Daniel Elena haben die Rallye Spanien gewonnen und die alleinige WM-Führung zurückerobert. Im Finale überraschten die Mini-Piloten mit einer perfekten Reifenwahl.

<strong>SIEG:</strong> Sebastien Loeb kommt dem achten Titel in Folge immer näher

Sebastien Loeb hat es geschafft. Der Citroën-Pilot hielt dem enormen Erfolgsdruck stand und fuhr seine Führung beim vorletzten WM-Lauf souverän nach Hause. "Ich würde sagen, das war eine perfekte Rallye. Wir haben uns keine Fehler geleistet", freute sich Loeb über seinen siebten(!) Spanien-Sieg in Folge. Titelkonkurrenten Mikko Hirvonen gelang es zwar durch eine Stallregie noch auf Platz zwei zu kommen, allerdings ging der Finne in der abschließenden Power-Stage leer aus. Loeb holte sich dort einen Extrapunkt und führt die Weltmeisterschaft vor dem Finale mit acht Punkten an. "Wir haben nicht mit Regen gerechnet", ärgerte sich Hirvonen über die verpasste Chance wichtige Zusatzzähler zu holen. Die Flinte ins Korn wirft der Finne aber noch lange nicht: "Ich kann es jetzt kaum erwarten in Wales zu starten. Dort lief es immer gut für uns."

 

Für eine Überraschung sorgte Mini. Beide Piloten wurden mit weichen Reifen auf die letzte Schleife geschickt, ein gewagter Poker, der sich jedoch auszahlte. Kris Meeke setzte die Bestzeit, Teamkollege Dani Sordo landete knapp geschlagen dahinter. "Das ist so unglaublich", jubelte Meeke. "Dani auf dieser Prüfung zu schlagen ist wirklich etwas Spezielles." Mit dem fünften Gesamtrang holte Meeke zudem sein bislang bestes WM-Ergebnis. Sordo musste nicht nur die Niederlage in der Power-Stage verkraften, er verpasste auch den Sprung aufs Treppchen und wurde hinter Jari-Matti Latvala Vierter. "Wir haben am ersten Tag zu viele Probleme gehabt", meinte Sordo. "Aber wir sind in einer Position, die wir zu Beginn des Jahres nicht für möglich gehalten hätten."

  

Latvala, der sich erneut durch einen Stempelfehler absichtlich  zurückfallen ließ, damit Teamkollege Hirvonen vorbeiziehen konnte, war mit seiner Leistung mehr als zufrieden. "Ein fantastisches Wochenende. Ich fühle mich auf Asphalt immer wohler. Jetzt wollen wir in Wales wieder angreifen und dort den Sieg holen", sagte Latvala. 

   

Hinter der Spitze landet Mads Östberg auf einem ungefährdeten sechsten Platz. Evgeny Novikov, der in Spanien erstmals mit einem Citroen DS3 antrat, kann sich gegen Henning Solberg durchsetzen und holt mit Rang sieben seine ersten WM-Zähler der Saison. "Diese Rallye lief deutlich besser als die vorherigen. Wir hatten zwar ein paar kleinere Probleme, aber alles in allem war es ein gutes Wochenende", so der Russe.

  

Aus dem Titelrennen endgültig verabschieden musste sich Sebastien Ogier. Nach zwei Reifenschäden war der Franzose während der Rallye bereits weit hinter die Spitze zurückgefallen, ein Motorschaden beendete auf WP17 seine Fahrt vorzeitig. Auch Matthew Wilson erreichte das Ziel nicht. Auf der vorletzten Prüfung riss er ein Rad seines Ford Fiesta ab und musste aufgeben.

  

Großer Jubel herrschte bei Juho Hänninen. Nach dem Gewinn der IRC im Vorjahr, feiert der 30-jährige Finne mit dem Sieg in Spanien seinen ersten WM-Titel und kann die diesjährige SWRC für sich entscheiden. "Ein großes Dankeschön geht an Skoda. Ich habe es durch die Fehler in Deutschland und Frankreich noch einmal spannend gemacht, aber jetzt ist alles gut ausgegangen. Nun wird gefeiert, dann planen wir für 2012", sagte Hänninen. 

 

Sebastien Loeb konnte sich in Spanien noch eine weitere Bestmarke sichern. Auf dem Weg zum 67. Gesamtsieg, holte er fünf Bestzeiten und schob sich auf Platz 1 der ewigen Bestenliste.

 

Top-10 der meisten Bestzeiten

01. Loeb, Sebastien 803        

02. Alen, Markku 801

03. Sainz, Carlos 756 

04. Kankkunen, Juha 700      

05. Mikkola, Hannu 654        

06. Auriol, Didier 554

07. Grönholm, Marcus 542   

07. Vatanen, Ari 542

09. Blomqvist, Stig 486         

10. McRae, Colin 477

 

Die Siegerehrungen werden in Spanien gedämpfter als üblich abgehalten. Zu Ehren des heute tödlich verunglückten MotoGP-Star Marco Simoncelli wird eine Schweigeminute eingelegt.

  

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