Rallye Mexiko nach WP24

Loeb siegt - Latvala raus

Die Rallye Mexiko erlebte ein dramatisches Finale. Ganz vorne fuhren Sebastien Loeb und Mikko Hirvonen souverän den Citroën-Doppelsieg nach Hause, aber dahinter eliminierte sich die Konkurrenz reihenweise. Allen voran Jari-Matti Latvala.

<strong>SIEG:</strong> Sebastien Loeb und Co Daniel Elena gewinnen die turbulente Rallye Mexiko

Gestern lobte Ford-Teamchef Malcolm Wilson seine Nummer-1 noch in den höchsten Tönen, heute fiel Jari-Matti Latvala in alte Verhaltensmuster zurück. Völlig unnötig attackierte der Finne auf der 54.3 Kilometer langen WP23, obwohl es für ihn nur noch darum ging, den dritten Rang sicher nach Hause zu fahren. Die beiden Citroëns lagen uneinholbar vorn, der Finne sollte die wichtigen Punkte für den letzten Podiumsplatz sichern, um in der Weltmeisterschaft nicht ins Hintertreffen zu geraten.

 

Doch dann überschlug sich die Ereignisse im wahrsten Sinne des Wortes. Zunächst warf Evgeny Novikov sein Auto über die Längsachse ab und als Latvala die Unfallstelle passierte, sei er nach eigenen Angaben so abgelenkt gewesen, dass er seinen Fiesta ebenfalls aufs Dach legte. "Ich konnte Novikovs Auto nicht sehen, das ich auf der Straße vermutete. Doch es war nicht dort und das verwirrte mich. Prompt kam ich von der Strecke ab und wir überschlugen uns", so Latvala.

 

Zwar konnte der Ford-Werkspilot weiterfahren, musste kurze Zeit aber erneut stoppen, um einen Reifenschaden zu beheben. Insgesamt verlor er dadurch über sieben Minuten und wurde auf Platz sieben durchgereicht. Kurze Zeit später schritt die FIA ein. Weil der Überrollkäfig beim Überschlag in Mitleidenschaft gezogen wurde, untersagten die Offiziellen die Weiterfahrt. Latvala schied vor WP23 aus und muss punktlos aus Mexiko abreisen. Nach dem Auftakt in Monte Carlo die zweite Nullnummer für die Ford-Titelhoffnung.

 

Auch für Chris Atkinson wurde die extralange WP22 zum Scharfrichter. Der WM-Heimkehrer zerstörte die vordere Aufhängung seines Ford Fiestas und schied ebenfalls vorzeitig aus.

 

An der Spitze hielten sich die beiden Citroën-Werkspiloten aus allen Scharmützeln raus. Sebastien Loeb spulte die letzten Kilometer souverän ab und feierte zusammen mit Co Daniel Elena seinen zweiten Saisonsieg, den 69. WM-Erfolg insgesamt. "Ich mag die Rallye und die Rallye mag mich. Schließlich habe ich hier schon immer gewonnen", freute sich Loeb über seinen sechsten Mexiko-Sieg in Folge. Teamkollege Mikko Hirvonen hatte sich frühzeitig mit dem zweiten Rang abgefunden. Der Citroën-Neuzugang startete zum ersten Mal mit dem DS3 WRC auf Schotter und erklärte, dass er noch einige Erfahrungen brauche, um das Optimum aus dem Auto herauszuholen. "Aber ich bin mit meiner Rallye sehr zufrieden", meinte der Finne.

 

Nach dem Ausfall von Latvala rutschte Petter Solberg doch noch auf das Podium. "Trotzdem bin ich enttäuscht, denn die Reifenschäden zu Beginn der Rallye haben mich sehr viel Zeit und möglicherweise eine bessere Platzierung gekostet", sagte Solberg, der sich noch die Bestzeit auf der abschließenden Power Stage sicherte und damit drei Extrapunkte für die WM einstrich.

 

Hinter dem Podium landen Mads Östberg und Ott Tänak auf den Plätzen vier und fünf. Nasser Al-Attiyah wird nach den Dramen am Sonntagmorgen noch Sechster.  "Ich bin so glücklich", jubelte der Katari im Ziel. Mini-Werkspilot Armind Araujo  sichert sich Platz sieben, direkt dahinter holt sich Sebastien Ogier im Fabia S2000 von VW Motorsport den achten Rang. Ken Block, der am ersten und zweiten Tag durch einige Fahrfehler viel Zeit verloren hatte, erreicht als Neunter doch noch die Punkteränge.

 

  

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