Mexiko - WP23

Loeb holt erneut den Sieg

Zum fünften Mal in Folge haben Sebastien Loeb und Co Daniel Elena die Rallye Mexiko gewonnen. Die Entscheidung fiel bereits kurz nach dem Start der letzten Etappe.

<strong>SIEG:</strong> Sebastien Loeb feiert in Mexiko den ersten Erfolg in dieser Saison

Den Unterschied zwischen dem großen und dem kleinen Sebastien bekam man schon auf der ersten Prüfung der heutigen Schlussetappe serviert. Sebastien Ogier hielt dem Druck von Weltmeister Sebastien Loeb nicht stand und landete bereits nach wenigen Kilometern neben der Strecke. Die Aufhängung seines DS3 wurde dabei so schwer beschädigt, dass an ein Weiterfahren nicht zu denken war. Ogier war an den eigenen hohen Erwartungen gescheitert.

 

Sebastien Loeb, der mit zehn Sekunden Rückstand in die letzte Etappe gestartet war, übernahm nach dem Ausfall seines Teamkollegen kampflos die Führung und verwaltete auf den anschließenden zwei Prüfungen seinen Vorsprung in gewohnt souveräner Weise. "Es war ein hartes Wochenende und ein hartes Duell mit Ogier bis zu seinem Ausfall", meinte Loeb im Ziel. Selbst ein Getriebedefekt konnte den Weltmeister nicht aus der Ruhe bringen, der mit dem Schotterdebüt seines DS3 mehr als zufrieden war. "Unser Auto war sehr schnell."

 

Nach dem Höhenflug von Schweden kehrt bei Ford Ernüchterung ein. Zwar betont das Team rund um Malcolm Wilson, dass man auf den hochgelegenen mexikanischen Schotterprüfungen den Rückstand gegenüber Citroën verringern konnte, aber chancenlos blieb man dennoch. Selbst als Ogier und Loeb den Straßenkehrer für den Rest der Meute spielen mussten, konnten die Ford-Piloten das Tempo nicht mitgehen. "Die waren schon verdammt schnell. Ich kann mir das gar nicht richtig erklären", meinte Mikko Hirvonen, der mit Platz zwei jedoch genügend Punkte holte, um seine WM-Führung zu verteidigen.  Teamkollege Jari-Matti Latvala war nach einem Reifenschaden frühzeitig aus dem Rennen um den Sieg geworfen, betrieb mit Rang drei aber Schadensbegrenzung. "Grundsätzlich kann ich damit leben. Ich hatte das schon gar nicht mehr erwartet", so der Finne.

 

Für Petter Solberg war der Zug in Richtung Podium seit Freitag abgefahren. Der Norweger konzentrierte sich heute voll auf die abschließende Power-Stage. Für die ersten drei Piloten dieser speziellen Live-TV-Prüfung werden zusätzliche WM-Punkte verteilt. Solberg nahm nur ein Ersatzrad mit, um zusätzliches Gewicht zu sparen und glänzte mit der schnellsten Zeit auf den letzten 8.28 Wertungskilometern. Doch dann kam Hirvonen. Zur allgemeinen Überraschung hielt der Finne im Finale noch einmal ordentlich drauf und sich die Bestzeit holte. "Die drei Extra-Punkte nehme ich gerne mit. Die können noch einmal sehr wichtig werden", so Hirvonen.

 


HOCH GESPRUNGEN - NICHTS GEWONNEN: Ken Block bremsen
ständige Probleme mit der Elektrik aus

 

Mit Mads Östberg und Henning Solberg folgen zwei weitere Norweger auf den Plätzen fünf und sechs. Vor allem Solberg der Ältere war froh, dass die Rallye endlich vorbei war. "Ich musste insgesamt sechs Prüfungen ohne Servolenkung fahren. Meine Arme tun höllisch weh", klagte Henning. Auch Ken Blocks Reise nach Mexiko war gekennzeichnet von vielen Tiefen und Höhen. Schon vor dem Start streikte die Elektronik seines Fiestas, ein Defekt, der sich am Freitag wiederholte. Dann leistete sich der US-Boy auch noch einen zeitraubenden Ausrutscher und landete nach erneuten Elektrikproblemen auf der vorletzten Prüfung abgeschlagen auf Platz 13. Ein Elektronikschaden sorgte auch für das vorzeitige Aus von Matthew Wilson, der in Mexiko möglicherweise sein bestes Ergebnis hätte einfahren können. Bis zum Ausfall lag der Sohn von M-Sport-Boss Malcom Wilson auf Rang vier. Auch seine Markenkollegen Evgeny Novikov und Dennis Kuipers erreichten das Ziel in Leon nicht. Während der junge Russe nach einem Ölleck aufstecken muss, landete der Holländer schon am Samstagmorgen in einem Graben.

 

In der SWRC kann Nasser Al-Attiyah seine Führung bis ins Ziel absichern. Martin Prokop hatte das Tempo und den Druck zwar massiv erhöht, doch es reichte nicht, um den Katari auf Platz eins noch abzufangen. Skoda-Pilot Juho Hänninen versuchte unterdessen Prokop von Platz zwei zu verdrängen. Auf der vorletzten Prüfung überspannte er den Bogen und legt seinen Fabia aufs Dach. Glück im Unglück: Hänninen konnte weiterfahren und sicherte sich als Dritter wichtige Punkte beim Saisonauftakt. "Der dritte Platz ist dennoch nicht gut genug für mich", ärgerte sich der Finne, der um den SWRC-Titel kämpfen will.

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Mexiko ...

LINK: Die Ergebnisse der Rallye Mexiko ...

 

« zurück