Argentinien - WP19

Loeb gewinnt dramatisches Finale

Beim nervenaufreibenden Finale der Rallye Argentinien behält Sebastien Loeb einen klaren Kopf und setzt sich auf der letzten Prüfung knapp gegen die Konkurrenz durch.

<strong>SIEG:</strong> Sebastien Loeb holt sich den sechsten Argentinien-Sieg

Citroën-Sportchef Olivier Quesnel hatte es bereits am Freitagmittag angekündigt. "Ich glaube, Loeb kann hier immer noch gewinnen", war der Franzose vom Können seines teuersten Angestellten überzeugt, obwohl dieser durch einen Strafminute weit zurückgeworfen wurde. Loeb sollte sich für das Vertrauen revanchieren. Mit einer ganzen Serie von Bestzeiten verkürzte er in der Folge den Rückstand auf die Spitze und lag vor dem letzten Tag wieder auf Podiumskurs.

 

Dass es für Loeb schlussendlich auch noch für den Sieg reichte, dafür sorgte Teamkollege Sebastien Ogier. Mit einem komfortablen Vorsprung von 47 Sekunden war der Franzose in die letzte Etappe gestartet, doch schon in der ersten Prüfung schnitt er eine Kurve zu stark und überschlug sich. Zwar konnte Ogier weiterfahren, aber sein DS3 hatte nicht nur äußerlich Schaden genommen. Die Servolenkung versagte fortan den Dienst und die Verfolger rückten immer näher. An eine Reparatur war nicht zu denken, die Argentinier hatten für den letzten Tag keinen Servicestopp mehr vorgesehen.

 

Vor der abschließenden Power-Stage hatte sich Loeb auf nur noch 3.3 Sekunden an Ogier herangefahren. Die letzten 3.9 Kilometer reichten dem Weltmeister aus, um seinen Landsmann den Rest zu geben. Zum sechsten Mal in Folge gewinnt Loeb zusammen mit Co Daniel Elena die Rallye Argentinien und holt seinen 65. WM-Sieg. "Unglaublich! Ich habe nicht daran geglaubt, aber jetzt bin ich wirklich glücklich, wie es gestern und heute für uns gelaufen ist", feierte Loeb. Ogier, der seinen waidwunden DS3 auf Platz drei ins Ziel brachte, fluchte über seinen Fehler: "Das war eine dumme Sache. Ich habe danach alles gegeben, aber das Auto war kaum noch zu fahren."

 

Mit nur 2.4 Sekunden Rückstand erreichte Mikko Hirvonen als Zweiter das Ziel. Bereits am frühen Morgen hatte er sich Loeb beugen müssen, als dieser im dichten Nebel der 48 Kilometer Prüfung "Ascochinga" die Bestzeit setzte. "Es war ein seltsames Wochenende", meinte der Finne. "Wir haben immer um den nötigen Speed gekämpft und nun stehen wir doch noch auf dem Podium. Das ist gut, aber es war schwierig. Wir müssen jetzt anfangen zu siegen."

 

Um den Sieg hätte auch Petter Solberg kämpfen können. Doch ein Servoschaden auf der letzten Prüfung am gestrigen Samstag warf ihn aus dem Rennen. Mit ordentlich Wut im Bauch holte sich der Norweger aber mit 2:20.1 Minuten die Bestzeit auf der Power-Stage und kassierte zusätzlich zu seinem vierten Platz auch noch drei Extra-WM-Punkte.

 

Während die Spitzenleute erneut eng beieinander liegen, klafft zu Mads Östberg auf Platz fünf eine größere Lücke. Lokalmatador Frederico Villagra sichert sich beim WM-Heimspiel den sechsten Rang und Pechvogel Jari-Matti Latvala, der die Rallye lange Zeit anführte, wird noch Siebter. Matthew Wilson verlor am Morgen nach einer Wasserdurchfahrt viel Zeit und muss sich mit Rang acht begnügen. Hinter ihm feiert Hayden Paddon einen überzeugenden PWRC-Sieg und verweist seinen Rivalen Patrik Flodin auf Platz zehn. "Ich kann es gar nicht glauben. Mit einem Sieg in Argentinien hätte ich nicht gerechnet", freute sich der Australier. Armin Kremer und Co Klaus Wicha erreichten das Ziel nicht. Das Mitsubishi-Duo schied auf der ersten Prüfung der heutigen Schlussetappe vorzeitig aus.
 

LINK:Die Ergebnisse der Rallye Argentinien 2011 ...

GALERIE: Die Bilder der Rallye Argentinien 2011 ...

 

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