Duval mit Schrecksekunde

Loeb feiert 34. Gesamtsieg

Nach anfänglicher Spannung wurde es dann doch ein leichtes Spiel für Sebastien Loeb, der in Spanien seinen 34. Gesamtsieg in der WM einfuhr.

<strong>WER SONST?</strong> Sebastien Loeb gewinnt Rallye Spanien mit 13.8 Sekunden Vorsprung

Sichtlich erschöpft, dennoch glücklich erreichte das Citroën-Duo Sebastien Loeb/Daniel Elena das Ziel der letzten Wertungsprüfung in Spanien. "Ein tolles Ergebnis", freute sich der WM-Zweite. "Sordo war eine große Unterstützung hier für uns und ich hoffe auf ein ähnliches Resultat in Korsika." Der 34. Gesamtsieg des Franzosen ist ein besonders wichtiger, denn durch die Schützenhilfe des zweit platzierten Teamkollegen Dani Sordo verkürzt er seinen Rückstand auf den Weltmeisterschaftsführenden Marcus Grönholm auf nur noch sechs Zähler, bei vier ausstehenden Veranstaltungen.

 

Entscheidend für den Ausgang der Rallye Spanien war die sechste Wertungsprüfung der ersten Etappe. Während der Citroën-Express mit den regnerischen Bedingungen am besten zu recht kam, mussten Marcus Grönholm und Mikko Hirvonen einen erheblichen Zeitrückstand hinnehmen. Im Ziel des zwölften Weltmeisterschaftslaufs fehlten dem Finnen 39.8 Sekunden auf den Sieger und der Gesamt-Dritte. "In der sechsten Prüfung war ich einfach zu vorsichtig und habe rund vierunddreißig Sekunden verloren", sagte im Ziel der Prüfung. "Ich hoffe, dass es in Korsika besser läuft."

 

Das Ford in punkto Speed auf Asphaltprüfungen nachgelegt hat, beweisen ganz deutlich die gefahrenen Zeiten. Marcus Grönholm sicherte sich die letzten beiden Bestzeiten und reist mit noch sechs Zählern Vorsprung zum nächsten WM-Lauf nächste Woche. Teamkollege Mikko Hirvonen wird Vierter und hatte sich in der vorletzten Prüfung sein Arbeitsgerät leicht beschädigt. "Wir haben versucht die Ideallinie zu finden und im Weg stand uns ein Zaun", flachste der Ford-Werksfahrer.

 

Auch der fünft platzierte Francois Duval hatte noch eine Schrecksekunde kurz vor Schluß und kam mit beschädigtem Heck ins Ziel der achtzehnten Prüfung. "In einem Abschnitt war es ziemlich rutschig und sind etwas zu weit rausgerutscht", erklärte der Belgier, der schon in einer Woche im Kronos-Citroën für Aufsehen sorgen will. "Die vier Werksfahrer vor mir haben eine nahezu fehlerlose Vorstellung abgeliefert, da war für uns nicht mehr drin. Ich denke aber, dass unsere Chancen in Korsika wieder besser sind und wir um einen Top-3-Platz fighten können."

 

Dank der Anstrengungen des belgischen Kronos-Teams wird dort auch wieder Manfred Stohl an den Start gehen können. In letzter Minute wurde das für Japan vorbereitete Auto wieder ausgepackt und bereits am Sonntag nach Korsika gebracht. Nun haben die Mechaniker zwei Tage Zeit um das Fahrwerk auf Asphalt umzubauen. "Das ist wirklich eine tolle Leistung des Teams", lobt der Österreicher. "Ich möchte mich dafür auch in Korsika mit einer guten Platzierung bedanken."

 

Sechster wurde Petter Solberg, der den heutigen Tag zur Abstimmung des Wagens für Korsika nutzte. "Definitiv ein Schritt nach vorne", lobte der Norweger die zuletzt intensiv vorangetriebenen Tests des Subaru Impreza WRC. Gesamt-Siebter wurde Jari-Matti Latvala im Stobart-Ford, der sich mit seiner Leistung zufrieden zeigte. "Es ist bislang mein Bestes Ergebnis auf Asphalt", so der junge Finne. "Wir konnten uns über das Wochenende steigern und das ist die Hauptsache.

 

Den letzten gepunkteten Platz erreicht Chris Atkinson vor Lokalmatador Xavier Pons, der im dritten Subaru den Sprung in die Punkte um 41.7 Sekunden verpasste. Die Top Ten komplettiert der Norweger Henning Solberg, der sich wie Latvala über die nach oben steigende Lernkurve auf Asphalt freute.

 

Nach der Sperre wegen Führerscheinentzugs feierte der Schwede Per-Gunnar Andersson ein erfolgreiches Comeback in Spanien und seinen dritten Gesamtsieg. Lange Zeit lag Urmo Aava in Führung, ein Reifenschaden hinderte den Esten jedoch die Siegambitionen in die Tat umzusetzen. Vor dem JRC-Finale in Korsika liegen die Markenkollegen nun gleichauf und die Titelentscheidung wird schon am kommenden Wochenende fallen.

 

Zweiter wurde im Suzuki-Sandwich der Tscheche Martin Prokop, der sich im Endspurt gegen den dritt platzierten Urmo Aava durchsetzen konnte. Aaron Burkart sicherte sich heute zwei Bestzeiten und eine zweitbeste Zeit. Der Wahl-Berliner wurde in der JRC-Wertung Siebenter und freute sich über die zum Schluss gezeigte Leistung. „Asphalt ist einfach großartig“, so der Citroën-Pilot.

 

Den Sieg in der Gruppe N-Wertung hat Andreas Aigner souverän mit fast dreieinhalb Minuten Vorsprung auf den Finnen Juho Hänninen eingefahren. „Ein unglaublich schöner Tag für mich“, freute sich der Red Bull-Pilot. „Nach meiner Durststrecke freue ich mich, dass es jetzt endlich mit dem ersten Sieg geklappt hat. Das Ergebnis ist zwar eindeutig – trotzdem waren diese drei Tage sehr schwierig. Denn die Bedingungen wechselten oft sehr schnell, da musste man rasch und vor allem richtig reagieren. Besonders bei den Reifen waren wir heute schon am Limit.“

 

Auch Teamchef Raimund Baumschlager war voll des Lobes für seinen Fahrer, der Gesamt-Neunzehnter wurde. „Wir können heute mit Sicherheit feiern. Zum einen ist es der erste Sieg eines Red Bull Juniors bei einem WM-Lauf, zum anderen hat Andreas nach seinem zweiten Platz in Griechenland auf Schotter jetzt in Spanien bewiesen, dass er auch auf Asphalt sehr schnell ist.“

 

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