Rallye Spanien nach WP18

Loeb beendet letzte Saison mit Sieg

Sebastien Loeb und Co Daniel Elena haben sich nach Art des Hauses aus ihrer letzten vollen Saison in der Weltmeisterschaft verabschiedet. Das Citroën-Duo gewann die Rallye Spanien vor Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen.

<strong>SIEG:</strong> Sebastien Loeb und Jari-Matti Latvala gewinnen in Spanien

Mit dem 76. Sieg seiner Karriere beendet Sebastien Loeb seine letzte volle Saison in der Rallye-Weltmeisterschaft. Gleichzeitig war es sein achter Spanien-Triumpf in Folge! „Natürlich wollte ich hier gewinnen“, sagte Loeb, der am Freitag auf den Schotterprüfungen zunächst nicht an die Spitze fahren konnte, den zwischenzeitlichen Rückstand von 40 Sekunden aber am Samstag nach dem Wechsel auf Asphalt schnell in einen Vorsprung von 20 Sekunden verwandelte. Dass Verfolger Jari-Matti Latvala am Ende auf fast sieben Sekunden heranfahren konnte, nahm Loeb dennoch gelassen: „Ich hatte mehr Regen erwartet und musste mich mit den falschen Reifen ganz schön lang machen um gegen Jari-Matti bestehen zu können.“

 

Latvala, der auf der Power-Stage die Bestzeit holte, hinterließ zwar einen guten Eindruck, aber der Finne hatte sich bei seinem letzten Auftritt im Ford Fiesta WRC insgeheim mehr ausgerechnet. „Am liebsten wäre ich noch eine Prüfung mehr fahren und Sebastien noch mehr unter Druck gesetzt“, sagte Latvala. „Ich hatte zum Schluss ein richtig gutes Gefühl und konnte wieder eine Menge lernen. Die Zukunft wird nun anders für mich. Ich hatte eine fantastische Zeit mit Ford und muss mich bei Malcolm Wilson bedanken, der mir immer unterstützt hat, trotz vieler Unfälle.“

 

Wer die Rolle von Latvala bei Ford künftig übernehmen wird, steht bislang noch in den Sternen. Zwei heiße Kandidaten auf die Stelle sind Mads Östberg und Ott Tänak. Als das Wetter am Freitagmorgen richtig schlecht war, schlug die Stunde der beiden M-Sport-Privatiers. Östberg verspielte seine Siegchance jedoch schon am Samstagmorgen und musste sich mit 9.6 Sekunden Rückstand hinter Mikko Hirvonen mit Rang vier begnügen. „Es war ein fantastisches Jahr, obwohl ich gerade etwas enttäuscht bin, denn das Wochenende verlief nicht optimal“, sagte er. Tänak hatte mehr Grund zum Jammern. Er überspannte im Kampf um den letzten Podiumsplatz auf der drittletzten Prüfung den Bogen und rutschte vorzeitig ins Aus. Die erneute Nullnummer lässt seine Chancen auf ein Werkscockpit 2013 deutlich schrumpfen.

 

Mit sechs Bestzeiten war Dani Sordo der schnellste Fahrer des Wochenendes. Kapital konnte der Spanier daraus dennoch nicht schlagen. Zu Beginn seines Heimspiels hatte ihn nicht nur ein Fahrfehler, sondern auch Probleme mit dem Motor seines Mini WRC aussichtslos zurückgeworfen. „Zum Ende hin war es richtig gut“, sagte Sordo, der vor Evgeny Novikov immerhin noch Neunter wurde. 

 

Zwei Plätze vor Sordo feiert Craig Breen den Gewinn des SWRC-Titel. Mit großem Vorsprung auf Konkurrent PG Andersson in den heutigen Schlusstag gestartet, musste er kein unnötiges Risiko mehr eingehen und sicherte sich nach einer Saison mit herben Tiefschlägen die Meisterschaft. „Das muss ich jetzt erst einmal sacken lassen. Es ist so unglaublich. Ich wollte zwischenzeitlich meine Karriere beenden und nun stehe ich ganz oben“, sagte Breen. Andersson, den einmal mehr technische Probleme seines Protons ausbremsten, musste sich hinter Chris Atkinson (Mini) mit Platz acht zufrieden geben. In der PWRC holte Benito Guerra (Mitsubishi Lancer Evo X) als erster Mexikaner überhaupt einen Titel im Motorsport. „Hoffentlich öffnet mir dieser Erfolg ein paar Türen. Wer weiß, vielleicht bekomme ich ja sogar ein World Rally Car für 2013“, sagte Guerra. Es war die letzte Saison für SWRC und PWRC, im kommenden Jahr werden sie durch die neuen WRC-2 und WRC-3-Meisterschaften ersetzt.

 

Die beiden WRC-Debütanten Jarkko Nikara und Hans Weijs jr. hinterließen in Spanien einen unterschiedlichen Eindruck. Während es Nikara gelang, im Mini WRC auf Platz fünf zu fahren, legte Weijs jr. seinen Citroën WRC heute Morgen nach einem Überschlag aufs Dach. „Für uns war es sehr gut, auch wenn die Rallye enorm anspruchsvoll war. Unterschiedliche Prüfungen, unterschiedliche Bedingungen, aber unser Team machte einen großartigen Job. Ein tolles Wochenende“, sagte Nikara im Ziel.

 

 

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