JUNIOR-WM

Lefebvre: Mit Loeb-Hilfe an die Spitze

In der Junioren-WM führt ein junger Franzose: Der 22-jährige Stephane Lefebvre. Er profitiert von der Unterstützung durch seinen Landsmann Sebastien Loeb, der ihm nun zu einem Red Bull-Vertrag verholfen hat. Dadurch kann Lefebvre nicht nur auf WM-, sondern auch auf EM-Ebene fahren.

Was Stephane Lefebvre allein in den vergangenen zehn Tagen an Motorsporterfahrung gesammelt hat, dafür benötigen andere zehn Jahre. Noch vor einer Woche beendete der junge Franzose die letzte Wertungsprüfung der Rallye Ypern am Steuer eines Peugeot 208 R2 mit offener Motorhaube, also praktisch ohne Sicht – und schaffte es dennoch, den Vorsprung vor seinem direkten Verfolger im Kampf um den Sieg in der Junioren-Wertung dieses EM-Laufs zu verteidigen. Na ja, fast: Denn im Ziel lagen beide bis auf die Stelle hinter dem Komma gleich auf. Lefebvre wurde trotz der Zeitgleichheit zum Gewinner erklärt, da er auf der ersten Prüfung der Schnellere war. „Das ist ja im Rückblick ganz lustig, aber noch einmal brauche ich so etwas nicht“, grinst der 22-Jährige im Gespräch mit Best-of-Rallylive.

Direkt von der Ypern flogen Stephane und sein Copilot Thomas Dubois zur Rallye Polen, um dort rechtzeitig in die Streckenbesichtigung einzusteigen – der WM-Lauf bei unserem östlichen Nachbarn ist die zweite Veranstaltung im diesjährigen Kalender der Junioren-Weltmeisterschaft. Und da Lefebvre in Portugal den Saisonauftakt gewinnen konnte, geht er mit seinem von PH Sport vorbereiteten und auf Reifen von Michelin rollenden DS3 R3T als Spitzenreiter in Polen an den Start – wo er bereits im vergangenen Jahr fuhr, da diese Rallye damals zur EM zählte.

„Die einzelnen Prüfungen sind anders, aber der generelle Charakter der Pisten ist gleich“, so der Franzose. „Vergangenes Jahr habe ich gelernt, in den Spurrillen zu bleiben. Das hat mir bei den WP in Litauen sehr geholfen.“

Nach dem dritten Tag in Polen liegt Stéphane bei den Youngstern mit mehr als zwei Minuten in Führung. Ein weiterer Sieg würde seine Position in dieser Meisterschaft vor dem nächsten Lauf in Finnland festigen. Zugleich behauptet Lefebvre auch in der Juniorwertung der EM den zweiten Rang, zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter. Darüber hinaus möchte er auch bei ausgewählten Veranstaltungen der französischen „Volant Peugeot R2“-Serie an den Start gehen. „Anfang des Jahres habe ich nach einem zusätzlichen Budget gesucht, um auch in der Junioren-WM teilnehmen zu können – darum habe ich mich an Sébastien Loeb gewendet, der dann auch tatsächlich einen Kontakt zu Red Bull hergestellt hat. Die Partnerschaft sollte bereits in Portugal losgehen, letztendlich sind wir uns aber erst jetzt einig geworden. Nun kann ich bis zum Ende der Saison durchfahren.“

Doch allein die Tatsache, dass er mit einem von PH Sport präparierten Citroën in der Junior-WM dabei ist, lässt Großes hoffen – genau so begann auch die internationale Karriere der Herren Sebastien Loeb und Sebastien Ogier.

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