Den Titel hat er erfolgreich verteidigt, jetzt kann Sebastien Ogier den letzten WM-Lauf der Saison entspannt genießen. Doch wer den ehrgeizigen Franzosen kennt, der weiß, dass er zu keinem Zeitpunkt seinen Gegner freiwillig das Feld überlässt.
„Erfahrungsgemäß möchte jeder Fahrer bei der letzten Rallye des Jahres ein möglichst starkes Saisonfinish hinlegen, bevor man dann in die wohlverdiente Pause geht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Jari-Matti (Latvala) in Wales sehr gerne seinen dritten Sieg feiern möchte“, sagt Ogier mit Blick auf die Ambitionen seines VW-Teamkollegen. Der Finne macht aus seinen Absichten keinen Hehl und äußerst sich ungewohnt klar: „Im vergangenen Jahr wurde ich hinter meinem Teamkollegen Sebastien Ogier Zweiter, in diesem Jahr möchte ich eine Stufe höher auf dem Podest stehen. Das wäre wirklich ein schöner Abschluss der Saison.“
Die beiden VW-Piloten dürften sich beim Finale erneut zu Höchstleistungen anstacheln. In dieser Saison endete der direkte Vergleich zwischen den beiden VW-Piloten gleich drei Mal unterhalb von zwölf Sekunden: In Finnland siegte Latvala 3,6 Sekunden vor Ogier, in Australien Ogier 6,8 Sekunden vor Latvala und zuletzt in Spanien Ogier 11,3 Sekunden vor Latvala.
Zünglein an der Waage könnte jedoch Andreas Mikkelsen im dritten Werks-Polo werden, der die Bedingungen in Wales bestens kennt. „Die Rallye Großbritannien liegt mir besonders am Herzen, weil meine Rallye-Karriere hier 2006 begann und es für mich seitdem eine Art Heim-Rallye ist. Ich fühle mich in Wales pudelwohl und bin mit den schwierigen Bedingungen bestens vertraut“, sagte der Norweger, der seine Teamkollegen im Kampf um den Sieg bereits mindestens einmal in der Saison herausgefordert. In Schweden unterlag er knapp Latvala, in Polen Ogier. „Trotzdem werde ich nicht alles riskieren und meinen ersten Sieg erzwingen. Früher oder später wird dieser schon ganz von allein kommen“, so Mikkelsen.
