Rallye Portugal nach WP4

Latvala übernimmt Führung - Ogier verliert

Jari-Matti Latvala ist neuer Spitzenreiter der Rallye Portugal. Nach der vierten Prüfung liegt der VW-Pilot knapp vor Kris Meeke und Andreas Mikkelsen. Sebastien Ogier fällt seiner Rolle als Straßenkehrer zum Opfer.

Das es heute im Norden Portugals heiß hergehen würde, hatte man erwartet. Aber Waldbrände in der Region Ponte de Lima sorgten für tiefe Sorgenfalten bei den Verantwortlichen, erst kurz vor dem Start der Etappe konnte eine erste Entwarnung gegeben werden. Zur Stunde sind die Flammen aber noch immer nicht unter Kontrolle, eine Gefahr für die Rallye besteht nicht, doch die Absage der fünften Prüfung ist weiterhin möglich.

Sebastien Ogier war auch ohne die dicken Rauchschwaden am Himmel und zum Teil über der Strecke restlos bedient. Zum ersten Mal in dieser Saison wurde er Opfer seiner frühen Startposition und die Rolle des Straßenkehrers ließ ihn auf den siebten Platz mit fast einer halben Minute Rückstand abdriften. „Ich habe auf der vierten Prüfung fast eine Sekunde pro Kilometer auf die anderen Fahrer verloren. Furchtbar“, schimpfte der VW-Pilot, der sich auf der ersten Tagesprüfung auch noch einen Reifenschaden eingefangen hatte. „Den kann ich mir gar nicht erklären. Ich bin sauber durchgefahren.“

Jari-Matti Latvala wusste den deutlichen Nachteil seines Teamkollegen auszunutzen und ging auf WP4 volles Risiko ein. „Wenn man so eine Chance durch seine späte Startposition bekommt, dann muss man sie nutzen“, sagte der Finne, der zur Halbzeit der Etappe die Führung übernehmen konnte. Hinter ihm belegen Kris Meeke (Citroën DS) und Andreas Mikkelsen (VW) die weiteren Podiumsplätze.

Neuville mit eigener (Reifen-)Taktik

Mads Östberg (Citroën DS), den auf der zweiten Prüfung ein brennendes Vorausauto irritierte („Überall war dichter Qualm, es sah aus wie in einem Film!“), konnte zwar eine Bestzeit auf seinem Konto verbuchen, belegt hinter Hyundai-Pilot Dani Sordo (Bestzeit auf WP2!) und Ott Tänak (Ford) nur den sechsten Platz. Auch Thierry Neuville ist noch in Lauerstellung. Im Gegensatz zur Konkurrenz setzte er auf eine harte Reifenmischung und diese Taktik soll sich erst im weiteren Verlauf auszahlen. „Ich hebe mir die weichen Reifen für morgen auf“, erklärte der Belgier. „Ich habe zwar heute etwas mehr verloren, als ich erwarte hatte. Aber das versuche ich morgen wieder zurück zu holen!“

Robert Kubica, der seit Mexiko keine Rallye mehr bestritten hatte, fing sich auf WP4 einen Reifenschaden ein und fiel auf den zehnten Rang zurück. Eine Prüfung zuvor geriet der Pole in die Staubwolke von Khalid Al-Qassimi und bekam anschließend von den Offiziellen eine Minute mehr Startabstand zugestanden.

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Elfyn Evans musste unterdessen seine Fähigkeiten als Mechaniker nutzen. Ein Elektrikschaden legte seinen neuen Ford Fiesta WRC kurz vor dem Ziel der zweiten Prüfung lahm. Zwar verlor der Waliser jede Menge Zeit, konnte aber den Defekt beheben und blieb im Rennen.

Kruuda überholt Al-Attiyah

Auch in der WRC2 kommt Bewegung in Podium. Karl Kruuda (DS 3 R5) schiebt sich an Nasser Al Attiyah (Ford Fiesta S2000) vorbei und Yazeed Al Rajhi (Ford Fiesta S2000) verdränt Pontus Tidemand auf den vierten Platz. Armin Kremer belegt hinter Esapekka Lappi (alle Skoda Fabia R5) den achten Platz.

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