Korsika nach WP6

Latvala übernimmt die Spitze

Trotz Problemen mit dem Getriebe erobert Jari-Matti Latvala die Führung der Tour de Corse. Allerdings bleibt es knapp: Er hat nur zwei Sekunden Vorsprung auf Elfyn Evans.

Ein Getriebeproblem kommt selten allein: Wie schon zuvor bei Sébastien Ogier machte auf der WP6 auch das Getriebe des Polo #2 Zicken. "Ich konnte nach 15 Kilometern plötzlich nicht mehr runterschalten", schilderte Jari-Matti Latvala das Problem, das ausgerechnet bei der längsten WP der Rallye mit knapp 50 Kilometern auftrat. "Dann bin ich aus dem Rhythmus gekommen, weil ich die manuelle Schaltung nutzen musste. Aber wir sind im Ziel, das ist das Wichtigste. Im Service muss jetzt das Getriebe getauscht werden."

Dennoch war Latvala Zweitschnellster hinter Ogier und setzte sich an die Spitze der Tour de Corse. Allerdings bleibt es knapp, denn Elfyn Evans fuhr die dritte Zeit und liegt vor der letzten Etappe nur zwei Sekunden hinter Latvala. "Das Auto war sehr unruhig, daher hatte ich kein hundertprozentiges Vertrauen. Aber noch ist ja nichts verloren", sagte Evans, für den auch der zweite Platz das bisher beste WM-Ergebnis wäre.

Die Lücke auf Rang drei beträgt eine halbe Minute. Andreas Mikkelsen konzentriert sich ganz darauf, den Podiumsplatz ins Ziel zu bringen. "Ich war auf dem letzten Stück etwas zu vorsichtig. Aber insgesamt ein ordentlicher Tag ohne grobe Schnitzer", fasste der Norweger zusammen. 

Kevin Abbring verlor den vierten Platz an Kris Meeke. "Das war die erste trockene WP der Rallye, über 90 Prozent der Strecke war stetiger Grip da", beschrieb Meeke im Tagesziel. "Ich bin ganz zufrieden, viel mehr war hier nicht drin." Ganz anders klang es bei Abbring: "Es war ganz okay, aber ich bin ein bisschen enttäuscht. Wir waren zu konservativ, was das Setup angeht. Wir hätten ein bisschen mehr Rennauto daraus machen sollen." 

Mit nur 6,5 Sekunden Abstand ist im Duell um Platz vier aber noch keine Entscheidung gefallen. Auch Mads Östberg ist nicht weit weg. Hayden Paddon rückte auf Platz sieben, weil Stéphane Sarrazin die Lenkung des Ford Fiesta an einem Steinbrocken verbog, hinter Landsmann Bryan Bouffier auf den neunten Platz zurückfiel und nun Ott Tänak und Dani Sordo im Nacken sitzen hat.

Anders als bei den ersten beiden Etappen sollte es beim Finale am Sonntag keine WP-Absage geben. Der Tag startet um 07:25 Uhr mit der 36,71 Kilometer langen WP7 Sotta - Chialza. Nach einer weiteren Marathon-Prüfung (Zérubia - Martini über 41,46 Kilometer) gibt es zum Abschluss die vergleichsweise kurze Power Stage "Bisinao - Agosta Plage" mit 16,74 Kilometern.

Zwischenstand Tour de Corse

1Jari-Matti Latvala / Miikka AnttilaVW Polo R WRC1:14:00,2
2Elfyn Evans / Daniel BarrittFord Fiesta RS WRC+2,0
3Andreas Mikkelsen / Ola FloeneVW Polo R WRC+30,8
4Kris Meeke / Paul NagleCitroën DS3 WRC+53,6
5Kevin Abbring / Seb MarshallHyundai i20 WRC+1:00,1
6Mads Östberg / Jonas AnderssonCitroën DS3 WRC+1:05,7
7Hayden Paddon / John KennardHyundai i20 WRC+1:25,5
8Bryan Bouffier / Thibault De La HayeFord Fiesta RS WRC+1:37,2
9Stephane Sarrazin / Jacques-Julien RenucciFord Fiesta RS WRC+1:51,6
10Ott Tänak / Raigo MolderFord Fiesta RS WRC+1:53,9
11Dani Sordo / Marc MartiHyundai i20 WRC+2:02,6
12Stéphane Lefèbvre / Stéphane PrévotCitroën DS3 WRC+2:26,9
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