RALLYE DEUTSCHLAND NACH WP14

Latvala setzt sich ab – Duell um Rang zwei

Jari-Matti Latvala setzt eine Reihe von Bestzeiten und fährt seinem ersten WM-Sieg auf Asphalt entgegen. Kris Meeke verteidigt Rang zwei vor Thierry Neuville. Nur Bryan Bouffier strandet auf der Panzerplatte.

Ein Polster von 56,6 Sekunden vor dem Finale bei der Rallye Deutschland: Mit fünf von sieben Bestzeiten hat Latvala den zweiten Tag dominiert und darf sich langsam auf seinen ersten WM-Sieg auf Asphalt freuen. „Eine von Sebastien Loebs Stärken bei der Rallye Deutschland war der clevere Umgang mit den Reifen: Wenn Du darauf achtest, dass sie nicht zu heiß werden, sind sie Dein Freund. Wenn Du sie überhitzt, werden sie Dir Probleme bereiten. Ich habe versucht, diesen Vorsatz vor allem auf der ‚Panzerplatte‘ zu befolgen, was sehr gut funktioniert hat“, sagte der Finne.

 

Sollte Latvala in Deutschland die Maximalpunktzahl von 28 Punkten einfahren, könnte er den Rückstand auf Ogier in der WM-Wertung auf 16 Zähler verkürzen. „Sicher wäre ein Kampf um die WM-Krone eine gute Sache für den Rest der Saison. Aber erst muss ich diese Rallye zu Ende bringen. Jetzt geht es also zunächst darum, morgen einen kühlen Kopf bewahren. Wir haben die große Chance, mit unserem Polo einen ganz wichtigen Sieg einzufahren. Ich habe ein gutes Gefühl“, so Latvala.

Im Kampf um den Platz hinter dem Spitzenreiter legte Kris Meeke zum Abschluss von Tag zwei eine beeindruckende Leistung hin. Nachdem Thierry Neuville ihm dicht auf die Pelle gerückt war und er nur noch 0,4 Sekunden Luft nach hinten hatte, schlug der Citroën-Fahrer zurück und war auf der Sprintprüfung und der langen Version der Panzerplatte jeweils schneller als der Belgier im Hyundai i20 WRC. Meeke geht mit 4,3 Sekunden Vorsprung auf Neuville ins Finale.

Meeke mit AHA-Erlebnis im Straßenverkehr

Dabei hat Meeke Glück, dass er überhaupt noch dabei ist. Auf der Verbindungsetappe wäre ihm fast ein anderes Straßenauto zum Verhängnis geworden. Obwohl ihn die Polizei bereits durchgewinkt hatte, wollte ein entgegenkommender Fahrer keinen Platz machen. Meeke musste ausweichen und wurde dabei in stehende Fahrzeuge gedrückt. Bis auf einen leichten Blechschaden hatte der Unfall aber keine Konsequenzen.

Dani Sordo hatte sich nach einem Dreher aus dem Kampf um das Treppchen verabschiedet und liegt 25,9 Sekunden hinter Neuville, verteidigte allerdings Rang vier vor Andreas Mikkelsen. Aber mit nur 10,2 Sekunden Abstand ist auch hier noch keine Entscheidung gefallen. Im Fiesta-Duell um den sechsten Platz schob sich Mikko Hirvonen vorbei an Elfyn Evans, dem Mads Östberg im Nacken sitzt. Rang neun belegt Martin Prokop. Robert Kubica, der von einer frühen Startposition profitierte und zwei Bestzeiten fuhr, ist Zehnter. Nicht mehr dabei ist Bryan Bouffier, der auf der Panzerplatte von der Strecke rutschte.

In der WRC2 musste Pontus Tidemand auf der WP14 anhalten, um ein Rad zu wechseln. Der Zeitverlust kostete die Führung und bedeutete den Rückfall auf die vierte Position. Neuer Spitzenreiter ist Julien Maurin (Ford), vor Ott Tänak (Ford) und dem bärenstarken Skoda-Privatier Armin Kremer. In der Junior-WM gibt nun Stéphane Lefebvre den Ton an. Christian Riedemann, dem die wechselhaften Wetter- und Streckenbedingungen nicht so recht schmeckten, liegt mit 48,5 Sekunden Rückstand nur noch auf dem zweiten Rang.

LINK: Die Ergebnisse der Rallye Deutschland

GALERIE: Die Bilder der Rallye Deutschland

« zurück