Ogier siegt

Latvala hält Druck nicht stand

Dramatisches Finale in Jordanien. Auf der letzten Prüfung kann sich Sebastien Ogier den Sieg holen, nachdem Jari-Matti Latvala Nerven zeigte.

<strong>VERLOREN:</strong> Jari-Matti Latvala verliert das Finale gegen Sebastien Ogier

Lediglich eine halbe Sekunde trennten Jari-Matti Latvala und Sebastien Ogier vor dem Start der letzten Jordanien-Prüfung. Der psychologische Vorteil lag beim Ford-Finnen, denn er hatte heute eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt und Ogier auf WP19 von der Spitze verdrängt.

 

Doch dann wollte Latvala zu viel und verspielte auf den letzten Wertungskilometern den greifbar nahen Sieg. "Ich habe voll attackiert und dabei zwei, drei Fehler gemacht. Das hat am Ende die entscheidenden Sekunden gekostet", gab Latvala zu, dem die Enttäuschung über die Niederlage deutlich anzusehen war.

 

Ogier feierte unterdessen seinen zweiten WM-Sieg in Folge. Mit nur 0.2 Sekunden Vorsprung das knappste Ergebnis aller Zeiten. "Es ist einfach unglaublich. Jari-Matti war so schnell heute und ich war voll am Limit", jubelte der Franzose. Ogier hatte gestern Abend eine gewagte Taktik gewählt. Statt wie seine Konkurrenten absichtlich abzubremsen, trat er die Flucht nach vorne an und startete in den letzten Tag mit einem Vorsprung von 31 Sekunden.

 

Zunächst sah es so aus, als ob der Plan von Ogier aufgehen sollte. Obwohl er als erster Fahrer auf die Strecke gehen musste, verlor er auf den staubigen Wüstenprüfungen Jordaniens nicht so viel Zeit wie befürchtet. Doch nach dem Mittag drehte Latvala gewaltig auf und Ogiers Vorsprung schmolz schnell zusammen. Der Citroën-Pilot geriet plötzlich in Rückstand, doch mit der letzten Bestzeit des Tages drehte er den Spieß wieder um. Neben den 25 Punkten für den Gesamtsieg räumte Ogier auch noch drei Extrazähler ab, die ihm die schnellste Zeit auf der Power-Stage einbrachte.

 

Sein Teamkollege Sebastien Loeb musste sich in Jordanien mit Rang drei begnügen. Ein Fahrfehler auf der Power-Stage kostete ihn auch noch die erhofften zusätzlichen Punkte, die es auf der TV-Prüfung zu holen gab. Mikko Hirvonen, der in Jordanien nach einem frühen Servodefekt weit zurückfiel, wurde in Jordanien nur Vierter wurde. Mit nur 0.046 Sekunden Rückstand verpasste er auch noch den prestigeträchtigen Sieg auf der Power-Stage. Noch schlimmer erwischte es Petter Solberg. Im Kampf um das Podium flog der Norweger vorzeitig von der Strecke ab und musste punktlos abreisen.

 

Matthew Wilson kann sich im Duell um Rang fünf gegen Kimi Räikkönen durchsetzen. Der Finne hatte sich auf WP19 einen Reifenschaden eingefangen. "Trotzdem bin ich zufrieden. Es war eine meiner besten Rallyes bislang", erklärte der Ex-F1-Champion. Frederico Villagra, Khalid Al Qassimi und Dennis Kuipers belegen die weiteren Punkteränge. Zehnter wird Bernardo Sousa, der in der SWRC seinen ersten Saisonsieg feiern kann. Skoda-Pilot Karl Kruuda wird Zweiter und Hermann Gassner jr. kann den dritten Platz nach Hause fahren. Der lange Zeit führende Nasser Al-Attiyah war am Morgen nach einem Motorschaden seines Ford Fiesta S2000 ausgefallen.

 

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