Argentinien - WP15

Latvala-Drama bringt Ogier vor

Ein Fahrwerksschaden zwingt Jari-Matti Latvala in die Knie. Der heranstürmende Sebastien Ogier kann kampflos die Führung übernehmen und liegt in Argentinien auf Siegkurs.

<strong>AUS:</strong> Jari-Matti Latvala bremst ein Fahrwerksschaden ein

Das Drama nahm ausgerechnet auf WP13 seinen Lauf. Eine gebrochene Druckstrebe bremste Jari-Matti Latvala plötzlich ein. Scheinbar hatte der Finne im letzten Drittel der Prüfung etwas getroffen und dabei das Fahrwerk des Fiestas beschädigt.

 

Latvala verlor seine Führung an Sebastien Ogier, konnte aber das Ziel der Prüfung erreichen. Auf der anschließenden Verbindungsetappe versuchte Latvala den Schaden notdürftig zu reparieren, um die Etappe zu beenden. Deutlich verspätet erreichte er den Start von WP14, doch der Veranstalter hätte die dafür fällige Zeitstrafe gar nicht mehr aussprechen müssen. Das Ford-Team wies Latvala an, seinen Fiesta abzustellen. Man war sich nicht sicher, ob das vom Finnen notdürftige geflickte Fahrwerk auf den letzten beiden Tagesprüfungen halten würde. "Es scheint im Moment nicht so, als ob jemand da oben möchte, dass wir gewinnen", stöhnte Teamchef Malcolm Wilson.

 

Auch für einen anderen Fahrer kam es am späten Nachmittag knüppeldick. Petter Solberg hatte es sich nach dem Ausfall von Latvala gerade auf Platz zwei gemütlich gemacht, da streikte die Servolenkung seines Citroën DS3. Solberg büßte 55 Sekunden ein und fiel auf Rang vier zurück. Nach den Problemen seiner Konkurrenten führt Sebastien Ogier das Klassement mit 43.7 Sekunden sicher an. "Ich habe heute Nachmittag alles gegeben und schnell einen guten Rhythmus gefunden. Das muss ich morgen auch schaffen", meinte der Franzose.

 

Hinter Spitzenreiter Ogier kommt es zum spannenden Duell zwischen Mikko Hirvonen und Sebastien Loeb um den zweiten Platz. Mit fünf Bestzeiten schob sich der Weltmeister deutlich an seinen Ford-Konkurrenten heran und liegt nur noch vier Sekunden hinter ihm. "Kein guter Tag für uns", ärgerte sich Hirvonen über den Zeitverlust. "Ich kann nicht mithalten und weiß keinen Grund dafür."

 

Der Ausfall von Latvala brachte Mads Östberg auf den fünften Rang. Hinter ihm belegen Frederico Villagra und Matthew Wilson die weiteren Plätze. Durch das ausgedünnte Spitzenfeld fährt PWRC-Spitzenreiter Haydon Paddon auf Position acht und liegt mit über acht Minuten Vorsprung deutlich vor seinem Verfolger Michal Kosciuszko, der Gesamtneunter ist und auf der letzten Tagesprüfung von Problemen Patrik Flodins profitierte. Ex-Europameister Armin Kremer klagte heute über massiven Leistungsverlust seines Mitsubishi Evo und liegt auf Rang 12.

 

Fans von Ken Block können sich auf den letzten Tag freuen. Auch wenn ihr Idol auf WP11 erneut durch einen Antriebsschaden vorzeitig ausfiel, kündigte er den Restart am Sonntag an. "Es gibt nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren, wenn etwas schief geht", erklärte Block, der trotz zweier Ausfälle positiv über seinen Auftritt in Argentinien denkt. "Im Vergleich mit Lokalmatador Frederico Villagra konnte ich einige gute Zeiten fahren", meinte der US-Boy und freut sich auf das Finale am Sonntag. "Die Super-Special macht wirklich Spaß!" Die Piloten müssen jedoch von Beginn an hellwach sein. Um 8:09 Uhr (Ortszeit) steht die 48.21 Kilometer lange Prüfung "Ascochinga" auf dem Programm. "Dort kann sich einiges tun", frohlockt Sebastien Loeb. Es scheint erneut keine guten Nachrichten für Ford zu geben.
 

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