Die Ansage von Malcolm Wilson blieb diesmal aus. Nachdem bereits am frühen Morgen die Positionen an der Spitze klar bezogen waren, verzichtete der Ford-Teamchef auf eine Stallorder, die seiner nominellen Nummer-1 noch den Sieg auf Sardinien eingebracht hätte.
So durfte Jari-Matti Latvala die Lorbeeren für seine beeindruckende Leistung einfahren und den zweiten Gesamtsieg seiner Karriere feiern. „Das ist so unglaublich und bedeutet mir wirklich eine Menge“, freute sich der Finne im Ziel, der mit diesem Erfolg seinen Kritikern gehörig Wind aus den Segeln nimmt. „Das Ganze passiert zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt“, weiß Latvala um die Bedeutung des Siegs für seine weitere Karriere.
Mikko Hirvonen musste seinen geplanten Angriff bereits auf der ersten Prüfung der heutigen Schlussetappe abblasen. Der Staub des vor ihm gestarteten Jari-Matti Latvala hing so dicht über der Strecke, dass der Finne stellenweise kaum einen Meter weit blicken konnte. Mit über zwanzig Sekunden Rückstand erreichte er das Ziel, die Vorentscheidung war gefallen. Nur noch eine Teamorder hätte ihm den Sieg einbringen können, doch diesmal entschied sich Ford das ungeliebte Taktikmittel nicht einzusetzen.
Für Sebastien Loeb endete der Sardinien-Ausflug bislang auf Rang drei. Weil die FIA die Vorfälle rund um seinen Reifenwechsel auf der elften Prüfung untersucht, könnte der Weltmeister noch nachträglich disqualifiziert werden. Fernsehbilder zeigten, dass sich Beifahrer Daniel Elena bereits abgeschnallt hatte, obwohl Loeb noch im Renntempo unterwegs war. Für ein ähnliches vergehen war Dani Sordo vor zwei Jahren in Japan aus der Wertung genommen worden. Doch noch wird Loeb als Dritter gewertet und kann mit diesem Ergebnis durchaus leben. „Wir liegen in der Weltmeisterschaft noch vorn und haben lediglich zwei Punkte verloren. An diesem Wochenende lief alles schlecht, da ist der dritte Rang nicht so verkehrt“, so Loeb.
Immerhin gelang es Loeb seinen Markenkollegen Petter Solberg noch auf die vierte Position zu verdrängen. Der Norweger konnte zunächst die Attacken des Weltmeisters abwehren, doch Lenkungsprobleme warfen ihn später 14 Sekunden hinter Loeb zurück. Dahinter feiert Evgeny Novikov einen starken fünften Platz. Matthew Wilson kann sich auf Position sechs behaupten und Mads Östberg verteidigt seinen siebten Rang mit nur acht Zehnteln Vorsprung vor Henning Solberg.
Die Ergebnisse der Rallye Sardinien...
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