Rallye Portugal nach WP7

Latvala bleibt vorn - Ogier wieder da

Am Ende der ersten Etappe kann sich Jari-Matti Latvala an der Spitze der Rallye Portugal behaupten. Doch die Abstände zur Konkurrenz sind knapp und dann gibt es auch noch Weltmeister Sebastien Ogier, der mit gehörig Wut im Bauch unterwegs ist.

Nachdem die fünfte Prüfung wegen eines zusätzlichen Brandherdes, der am Morgen durch das in Flammen stehende Vorausfahrzeug verursacht wurde, aus dem Zeitplan gestrichen werden musste, fiel die zweite Schleife der heutigen Etappe mit nur 36 Wertungskilometern kurz und knackig aus.

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Auch deshalb kam es an der Spitze zu keinerlei Verschiebungen: Jari-Matti Latvala (VW) baute seinen Vorsprung leicht aus und beendet den Tag als Spitzenreiter, gefolgt von Kris Meeke (Citroën DS) und Andreas Mikkelsen (VW). „Insgesamt ein guter Tag“, freute sich der führende Finne. „Hoffentlich habe ich morgen erneut einen Vorteil wegen meiner späten Startposition. Es war eine harte Zeit für und ein gutes Resultat wäre gut für die Meisterschaft.“

Sebastien Ogier, der als WM-Spitzenreiter den Straßenkehrer spielen musste und entsprechend viel Zeit verlor, meldete sich am Nachmittag zurück und konnte auf den sechsten Platz nach vorn fahren. „Wir müssen das Beste aus dieser Situation machen“, sagte der Weltmeister, der auch morgen erneut früh auf die Strecken muss. „Es wird ein hartes Stück Arbeit.“ Unfreiwillige Schützenhilfe bekommt Ogier übrigens von Elfyn Evans. Der M-Sport-Junior fiel wegen eines defekten Sensor früh aus und muss nach Rally2-Regel morgen als erster Fahrer auf die Strecke.

Neuville: Glück im Unglück

Weil Dani Sordo die Reifen seines Hyundai i20 WRC komplett aufgearbeitet hatte, konnte Ott Tänak (Ford) an ihm vorbeiziehen und den Rang vier erobern. Thierry Neuville, der sich für den heutigen Tag eine besondere Reifenstrategie ausgedacht hatte und als einziger Spitzenpilot auf die harte Mischung setzte, hatte Glück überhaupt noch dabei zu sein. „Wir haben unseren Unterfahrschutz verloren und mussten vor allem bei den vielen Steinen auf der Strecke vorsichtig fahren“, so der Belgier, der hinter Mads Östberg (Citroën DS) und Hayden Paddon (Hyundai) Neunter ist.

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Hinter Neuville liegt Robert Kubica auf Platz zehn. Der Pole, der die Rallye Argentinien ausließ und seit Mexiko keine Rallye mehr bestritten hatte, war dennoch nicht enttäuscht. „Ich kann zufrieden sein“, so Kubica. „Aus Fahrersicht war es ein guter Tag, alles war in Ordnung, abgesehen vom Plattfuß heute Mittag. Ich habe zunächst nicht gewusst, wie dieser passiert ist, doch als ich mir die Onboard nochmal anschaute, entdeckte ich einen Stein, der auf unserer Linie lag.“

Al-Attiyah erobert WRC2-Spitze

In der WRC2-Wertung können sich zwei Wüstensöhne an die Spitze des Feldes setzen. Nasser Al-Attiyah liegt am Abend mit 13,5 Sekunden Vorsprung von Yazeed Al Rajhi (beide Fiesta S2000). Pontus Tidemand behauptet sich bei der WM-Premiere des Skoda Fabia R5 weiterhin auf dem dritten Rang. Karl Kruuda (DS 3 R5), der am Mittag das Klassement angeführt hatte, fiel auf Position sechs zurück. Armin Kremer (Fabia R5) ist Neunter.

Zwischenstand nach WP7 von 16

1.Latvala / AntillaVolkswagen1:07:19,4
2.Meeke / NagleCitroen+11,1
3.Mikkelsen / FloeneVolkswagen+15,9
4.Tänak / MölderFord+17,8
5.Sordo / MartiHyundai+21,8
6.Ogier / IngrassiaVolkswagen+25,8
7.Östberg / AnderssonCitroen+31,3
8.Paddon / KennardHyundai+40,0
9.Neuville / GilsoulHyundai+1:08,0
10.Kubica / SzczepaniakFord+1:29,1

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Spannung am Samstag

Morgen verlagert sich die Rallye-Action in das Douro-Tal östlich von Porto. Hier erwartet Fahrer und Fans auch eine andere Szenerie als am Freitag. Auf dem Programm steht dabei die atemberaubendste Prüfung des portugiesischen WM-Laufs: „Fridao“. Mit 37,67 Kilometer ist sie zugleich die längste der gesamten Rallye. Hier erwartet die Lenkradartisten eine abwechslungsreiche Folge von Bergauf- und Bergabpassagen durch den „Alvao“-Nationalpark. Dort wird kein Fahrer bummeln, denn Ott Tänak, Dani Sordo und Sebastien Ogier liegen innerhalb von acht Sekunden, und die ersten Sieben trennt im Kampf um das Podium kaum weniger als eine halbe Minute. „Mehr Spannung kann man von einer WM-Rallye nicht erwarten“, sagte VW-Sportchef Jost Capito. „Die unterschiedliche Reifenwahl der Top-Teams ist hochinteressant. Wer heute im Hinblick auf den Sieg die beste Entscheidung getroffen hat, wird erst das Endergebnis am Sonntag zeigen.“

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