Rallye Mexiko

'La Bala' Latvala im Nachteil

Zum ersten Mal seit langer Zeit muss Sebastien Ogier nicht die Rolle des Straßenkehrers übernehmen. Diese Aufgabe gehört in Mexiko WM-Spitzenreiter Jari-Matti Latvala, der die Sache pragmatisch angeht.

Jari-Matti Latvala Toyota Yaris WRC Schotter
Jari-Matti Latvala bereitete sich in Spanien auf Mexiko vor

Im letzten Jahr holte sich Jari-Matti Latvala in Mexiko den Sieg, doch dieses Mal sind die Vorzeichen völlig anders. Der Finne sitzt nicht mehr im Volkswagen, sondern im Toyota und er führt überraschend die WM-Wertung an. Diese Position verschafft ihm die undankbare Rolle des Straßenfegers am ersten Tag der Rallye Mexiko. 

„In der letzten Saison hatten wir eine gute Startposition, recht weit hinten, und ich habe auf den sauber gefahrenen Straßen einen Vorteil gehabt. So konnte ich einen großen Vorsprung aufbauen, während die Leute an der Spitze deutlich zu kämpfen hatten“, erklärt Latvala. „In diesem Jahr ist er für mich genau umgekehrt und unter diesen Umständen muss man mitnehmen was geht. Ich wäre mit einer Position unter den Top-5 wirklich zufrieden.“

Unfall beim Testen

Bei den Vorbereitungstests in Spanien überschlug sich Latvala zwar mit dem Yaris WRC, doch der Schaden hielt sich in Grenzen. Die Arbeiten mussten nur kurzzeitig unterbrochen werden. Toyota verriet später, dass Latvala mit abgenutzten Reifen unterwegs war und man das Fahrverhalten des Autos mit diesen Pneus herausfinden wollte. Gleichzeitig gab das Team bekannt, dass die Dinge, die von der FIA im Homologationsprozess beanstandet wurden, mittlerweile beseitigt wurden. Dabei ging es um die verwendeten Materialien der Einlassventile und der Abstand zwischen der oberen Befestigung des Dämpfers und dem Unterboden. Nach Ansicht der FIA war dieser 1,2 cm zu groß.

Toyota hat wie kein anderes Team diverse Bereiche des neuen WRC-Reglement ausgereizt und den Yaris WRC auf Anhieb konkurrenzfähig bekommen. Selbst Latvala ist überrascht, dass er plötzlich um die Weltmeisterschaft kämpfen kann. „Das war nicht wirklich unser Ziel für die erste Saison mit Toyota“, gab er zu. Aber die Titelchance will er natürlich nutzen, selbst wenn er in Mexiko chancenlos umherrutschen wird. „Wenn man um die Weltmeisterschaft kämpfen will, dann muss man konstante Ergebnisse holen. Gelingt das einem, dann ist man am Ende des Jahres vielleicht in einer guten Position.“

In Mexiko hat Latvala übrigens eine große Fangemeinde. Im letzten Jahr verpasste man ihm den Spitznamen ‚La Bala’ - ‚Die Gewehrkugel’. „Ich hoffe sie nicht zu enttäuschen“, grinste Latvala.

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