Rallye News

Konditions-Fütterung

Pasta, Porridge und Power-Drinks halten die Rallye-Asse bei Kräften. Die Küchenchefs öffnen ihre Türen...

<strong>Füttern erlaubt:</strong> Die Stars müssen bei Kräften bleiben

Der Brite Tim Fisher war zehn Jahre lang Hotel-Küchenchef im Mittleren Osten, als er sich mehr Mobilität wünschte. Und die bekam er: Bei den 14 Läufen zur Rallye-WM bekocht er nun das Hyundai-Team und kommt so reichlich herum.

 

Auch um den heißen Brei muss er nicht mehr rumreden, sondern rührt ihn gleich selber an: Diesen berühmtanrüchigen Haferbrei, allgemein als ?Porridge? bekannt und seit zig Generationen Elementarbestandteil des britischen Empire, vertilgt die 50-köpfige Hyundai-Mannschaft zur kalten Jahreszeit kiloweise. ?Rund 3000 Portionen pro Saison werden?s schon sein?, bekennt Fisher stolz. Weit weniger als den Briten-Brei schätzt er allerdings das Schälen der 24 Kilo Kartoffeln pro WM-Lauf. Zum Glück mögen wenigstens Pilot Armin Schwarz und sein Fahrer-Kollege Freddy Loix eher Nudeln.

 

Pasta in allen Formen ist der Menü-Renner in der Rallye-WM, selbst bei den Peugeot-Franzosen dominiert die italienische Küche. Kein Wunder, Peugeot-Sportchef Corrado Provera ist gebürtiger Italiener. Auch Jiri Dedina von Skoda kocht viele Nudel-Varianten, wird aber auch wegen ihrer Gulasch-Gerichte so hoch geschätzt, dass selbst bei Missgriffen niemand mault: Einmal verwechselte die adrette Tschechin Meerrettichsahne mit Schlagsahne und wunderte sich nur, dass von der Torte diesmal so viel übrig blieb.

 

An Rallye-Tagen präpariert die Küchen-Crew von Subaru ab morgens früh um drei Uhr für 60 Teammitglieder und bis zu 100 Gäste das Catering. Durchschnittlich 350 Kaffee, 30 Liter Milch, 400 Energy-Drinks, 300 Teebeutel, 70 Baguettes, 20 Kilo Nudeln ? oder bei hitzigen Rallyes mal eben 500 Flaschen Mineralwasser ? wollen zeitgerecht zubereitet oder verteilt werden. Erst gegen 22.00 Uhr schließt meist die Küche.

 

Auch Citroën und Ford haben den Salat: Über 1,5 Tonnen Grünfutter-Verbrauch pro Saison. Selbstverständlich wachen Team-Ärzte und Physiotherapeuten ebenfalls über die gesunde Energiezufuhr für Fahrer und Beifahrer.

 

Hartnäckig hält sich dagegen die ungesunde Story vom einst gierigen Mechaniker, der ein Dosenfutter für Hunde als Corned Beef serviert bekam, unbekümmert genoss und fortan nur noch mit Bellen oder angehobenen Bein begrüßt wurde...

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