WM 2013

Klare Fronten bei VW

Bereits nach drei WM-Läufen sind die Fronten bei Volkswagen geklärt. Sebastien Ogier führt die Weltmeisterschaft souverän an. Sollte der Franzose in der Lage sein, um den Titel zu fahren, dann will ihn sein Teamkollege Jari-Matti Latvala voll unterstützen.

<strong>RÜCKSCHLAG:</strong> Während sich Teamkollege Sebastien Ogier als Sieger feiern lässt, muss Jari-Matti Latvala abseits warten

Diese Situation kennt Jari-Matti Latvala noch aus seinen Ford-Zeiten. Frühzeitig um die eigenen Titelchancen gebracht, schlüpfte der Finne brav in die Rolle des Unterstützers seines Teamkollegen. Auch bei Volkswagen wird sich daran wenig ändern, sollte der Durchmarsch von Sebastien Ogier wie bisher andauern. „Er ist wirklich beeindruckend“, zollt Latvala dem Franzosen Respekt. „Ein Jahr lang fährt er im Super2000 und nun kehrt er ins World Rally Car zurück und ist sofort wieder bei der Musik dabei. Ein verdammt starker Typ, dass muss man ehrlicherweise zugeben.“

 

Mit 74 Zählern führt Ogier nach drei Läufen die Weltmeisterschaft an, sein ärgster Widersacher im Titelrennen, Mikko Hirvonen im Citroën DS3 WRC, hat lediglich 30 Punkte auf dem Konto. „Macht er so weiter, dann hat er gute Aussichten um die Meisterschaft zu fahren“, sagt Latvala und kündigt seine Unterstützung an. „Selbstverständlich werde ich ihm helfen, wenn er eine Titelchance hat.“

 

Latvala selbst muss erkennen, dass sich Ogier im vergangenen Jahr nicht nur die alte Schnelligkeit erhalten hat, sondern auch den Polo R WRC optimal auf seine Bedürfnisse anpasste. Die gefundene Abstimmung bereitete wiederrum Latvala bei den ersten beiden WM-Läufen Probleme. Als es in Mexiko erstmals auf Schotter ging, brachte sich der Finne frühzeitig um alle Chancen, als er 500 Meter nach dem Start der dritten Prüfung einen Stein traf und den Querlenker so stark beschädigte, das er ins Aus rodelte.

 

Zwar ging er am Samstag und Sonntag wieder ins Rennen, doch wegen der eingeschränkten Testmöglichkeiten wird Latvala noch eine Weile brauchen, ehe er sich an den Polo gewöhnt hat. „Ich hatte in diesem Jahr erst einen Testtag“, meinte Latvala. „Vor Portugal haben wir zwei Testtage und ich weiß, dass es ein großer Unterschied ist, wenn man derart vorbereitet zu einer Rallye kommt.“

 

Bei Volkswagen genießt Latvala weiterhin volle Unterstützung. Der Ausfall am ersten Mexiko-Tag wurde als ‚klassisches Pech’ abgetan, niemand machte dem Finnen einen Vorwurf. Kurios: Sebastien Ogier traf auf der dritten Prüfung ebenfalls einen dicken Felsbrocken. Allerdings blieb das ohne Folgen, weil der Franzose den Stein mit der Stelle des Querlenkers touchierte, die speziell für diesen Fall verstärkt wurde. Wenige Zentimeter machten den Unterschied. Der Franzose hat zur Zeit eben auch das notwendige Quäntchen Glück auf seiner Seite. Latvala weiß das und hofft, dass sich bald das Blatt auch zu seinen Gunsten dreht. „Ich muss die Situation akzeptieren wie sie ist“, meinte er und bittet noch um ein wenig Geduld. „Ab Finnland will ich die geforderten Ergebnisse zeigen.“ 

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