Ken Block legte eine vielbeachtete Premiere in Finnland hin. Zum ersten Mal startete der US-Star beim höchst anspruchsvollen Klassiker im hohen Norden und konnte sich dabei sogar in den Punkterängen platzieren. Doch auf WP14 landete Block nach einer der vielen Sprungkuppen zu hart und beschädigte beim Aufprall die Aufhängung seines Ford Fiesta WRC. Das vorzeitige Aus!
An der Spitze konnte sich Sebastien Loeb am Samstagmorgen zunächst etwas Luft auf seinen Verfolger Mikko Hirvonen verschaffen. Der Finne hatte auf WP13 voll attackiert, dabei jedoch einen Baum gestreift und etwas Selbstvertrauen eingebüßt. Doch Hirvonen fing sich wieder und setzte auf der anschließenden WP14 die Bestzeit. "Ich will hier noch immer gewinnen und greife weiter an!", stellte Mikko unmissverständlich klar. Aktuell trennen die beiden Citroën-Werkspiloten 7.4 Sekunden. "Zur Hälfte der Prüfung hatte ich kurz das das Gefühl, dass wir einen Plattfuß haben, doch das verschwand wieder", sagte Loeb, dem der Fahrspaß förmlich ins Gesicht geschrieben steht. "Ich genieße diese Rallye!"
Im Lager von Ford reift dagegen die Erkenntnis, dass man in Finnland keine Chance gegen Citroën haben wird. "Ich gebe wirklich alles. Mehr geht nicht", sagte Jari-Matti Latvala, der zwar weiterhin Dritter ist, aber dessen Rückstand auf 24.9 Sekunden anwuchs. Sein Teamkollege Petter Solberg liegt auf Platz vier sogar schon 40.0 Sekunden zurück. Er muss auf ein Ouninpohja-Wunder hoffen, sollte er sich weiterhin Hoffnungen auf einen Podiumsplatz machen. Auf der weltberühmten Prüfung, die am Ende der Rallye gleich zwei Mal gefahren wird, hält Solberg seit Jahren den Streckenrekord.
Mads Östberg überstand auf WP14 nach eigenen Angaben einen "Aha-Moment" als er eine Kuppe falsch einschätzte Dennoch behauptet sich der Norweger auf Rang fünf. Hinter ihm folgen Ott Tänak, Jari Ketomaa, Matti Rantanen und Martin Prokop. Durch den Ausfall von Ken Block ist Sebastien Ogier als bester S2000-Pilot in die Punkteränge gerutscht.
Wieder mit dabei sind am heutigen Samstag Evgeny Novikov und Chris Atkinson, die als erste und zweite Fahrer auf die Prüfungen müssen. "Aber es ist schwer sich zu motivieren, wenn man so weit zurückliegt", sagt Atkinson.
